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Unternehmungen

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Küstenflair auf Halbinsel Caravelle

Unternehmungen

Wandern / Schlendern

Die Höhenstraße entlang der Küste überrascht immer wieder mit Panoramen von unsagbarer Schönheit. Bevor die Asphaltstraße endet, sind wir bereits an mehreren Stränden vorübergebraust, namentlich zwischen der Bucht von Tartan und der Anse l´Étang. An der Gabelung halten wir uns rechts an den befahrbaren Weg bis zum geheimnisumwitterten Schloß Dubuc an der Baie du Trésor (Schatzbucht). Links führt ein Pfad bis zum Leuchtturm (raus aus der Blechkutsche!).

Château Dubuc: fast am äußersten Ende der Halbinsel; heute ragen nur noch die Grundmauern des Herrenhauses, der Zuckermühle und der »Sucroterie« (Zuckersiederei) in den Himmel über den reizenden kleinen Buchten zwischen den Felszacken. Dubuc gehörte im 18. Jahrhundert reichen, nicht gerade vorbildlichen Plantagenbesitzern. Die in der Region berühmt-berüchtigten Mitglieder der Familie »Dubuc de Rivery« waren im Nebenberuf als Schmuggler und Sklavenhändler tätig, worauf zahlreiche Zellen und Lagerräume mit eingemauerten Tongefäßen und Wandzeichnungen hindeuten. Ein Töchterchen der Dubucs, Aimée, soll es übrigens zur Lieblingsgespielin des Sultans von Konstantinopel gebracht haben, nachdem sie von Freibeutern entführt und verkauft worden war. In einem kleinen Museum (Maisonette-musée) sind einige Andenken an die glorreiche Zeit der Dubucs aufbewahrt. Zugänglich von 8.30 bis 17.30 Uhr, am Wochenende nur bis 13 Uhr. Es locken vor allem die kalten Getränke, die hier verkauft werden.

Pointe de la Caravelle: ein wunderschöner markierter Fußweg von etwa sechseinhalb Kilometer Länge, zu erwandern in rund drei Stunden, führt uns über die Landzunge. Bei Regen oder kurz nach Regengüssen allerdings kein reines Vergnügen. Der Fußmarsch ist nicht schwierig, erfordert jedoch einige Kondition. Dafür läuft man die meiste Zeit im Schatten. Wasser muß man unbedingt dabeihaben, es gibt keine Wasserstelle. Von La Trinité kommend, biegt man am Anfang der Halbinsel, die Tartane durchschneidet, auf die CD 2 ein. Nach 9 km erreicht man eine Kreuzung, an die sich ein Parkplatz anschließt. Hier beginnt besagter, größtenteils ausgeschilderter, Wanderweg. Man folge zunächst der CD 2 in Richtung Leuchtturm und Wetterstation. Im Verlauf der Wanderung umrundet man die ganze Spitze der Landzunge. Auf ihrem Höhepunkt hat man einen umwerfenden Blick auf die Baie du Trésor (Schatzbucht). An der Nordküste verbindet der Weg l´Anse Chandelier, die Pointe La Table und l´Anse au Bois Vert. Man kehrt dann dem Meer den Rücken und wendet sich wieder der Baie du Trésor zu, die zum Baden geradezu einlädt. Anschließend geht es zwischen zwei Teichen hindurch, dann trabt man rechts hinunter zum Mangrovenwald. Kleine Waldstücke stehen hier auf sandigem Grund. Diese Gegend verläßt man dann wieder und steigt über die Böschung hinauf, durchquert einen Trockenwald und gelangt zur Einfriedung des Schlosses von Dubuc. Hier hält man sich rechts und erreicht wieder den Parkplatz.

Der Gegensatz zwischen der friedlichen, lichten Schönheit der Buchten im Süden von La Caravelle und dem wilden Gepräge der Nordküste am stürmischen Atlantik könnte frappierender nicht sein.
Wasserratten werden die zahlreichen menschenleeren Strände rund um die Landzunge nicht entgangen sein.