Insel
Urlaub auf Saint-Lucia
Flora und Fauna
Geographie
Das markanteste Profil der Insel bilden ihre beiden Vulkankegel ein größerer und ein kleinerer an der Küste. Der südliche Teil dieser Vulkaninsel (dreiundvierzig Kilometer lang und zweiundzwanzig Kilometer breit) gleicht dem felsigen Süden Dominicas. Einige reizvolle Strände gibt es im Norden der Insel, sowohl auf der Atlantik- als auch auf der Karibikseite. Nach Soufrière hin öffnen sich ein paar reizvolle Buchten. Der Tropenwald ist mit zahlreichen Wasserläufen durchsetzt, die den Flanken des Berges Gimie (950 m) inmitten des Rain Forest (Regenwaldes) entspringen. Anders als auf Dominica sind sie aber kaum zugänglich.
Tier- und Pflanzenwelt
Das tropische Klima Saint-Lucias läßt eine reiche und vielfältige Vegetation gedeihen: Bananenstauden, Kokospalmen, Avocado-, Mango-, Guaven-, Pampelmusenbäume, Kaffeesträucher, Mandelbäume und wie die vielen tropischen Gewächse alle heißen. Eine ganze Reihe von (Nutz)Pflanzen wurden jedoch eingeführt: so stammen Mangobaum und Tamarinde aus Indien, der Kakaostrauch aus Mittelamerika, der Brotbaum aus Tahiti ... Eine der wenigen einheimischen Spezies ist der Maniok.
Den Wandel der Vegetation haben die einheimischen Tiere nicht gut verkraftet. Die Fauna ist ärmer geworden, einige Tierarten sind gänzlich ausgerottet. Andere sind stark gefährdet, wie beispielsweise die Papageien. Da sich ihr buntes Federkleid großer Beliebtheit erfreute, waren sie noch bis vor zehn Jahren Gegenstand eines schwunghaften Handels.
Zu bestimmten Jahreszeiten läßt sich die Eiablage der Meeresschildkröten oder die Kinderstube der Buckelwale beobachten. Oder man bestaunt ganz einfach die bunten Fische, die sich zwischen Seeigeln und Lambismuscheln (die mit den großen Schalen, deren Fleisch ein Leckerbissen ist) tummeln.
Tourismus & Umweltschutz
Um dem Raubbau an den Korallenbänken Einhalt zu gebieten, belegen die Behörden solche gewissenlose oder leichtfertige Touristen, die einheimischen Fischern Korallensouvenirs abkaufen, mit einer Geldbuße, die bei der Abfahrt zu entrichten ist. Wir finden das aus ökologischer Sicht gar nicht verkehrt, können uns aber nicht des Eindrucks erwehren, dass hier gleich zweimal für ein und dieselbe Ware kassiert wird. Wäre es nicht sinnvoller, dem Handel gleich bei den Fischern einen Riegel vorzuschieben, zumal einmal geräuberte Korallen nicht einfach wieder »zurückverpflanzt« werden können?
Die zuständigen Ministerien für Fremdenverkehr und Landwirtschaft auf Saint Lucia haben sich vor dem Hintergrund um sich greifender »All-Inclusive«-Hotelanlagen mit ihren Gefahren für die Infrastruktur auf der Insel auch Gedanken darüber gemacht, wie in der Hotelindustrie verstärkt lokale Produkte angeboten werden könnten, um Lebensmittelimporte auf ein Minimum beschränken zu können. Dazu ist es aber erst einmal notwendig, die einheimischen Landwirte auf die Bedürfnisse der ausländischen Besucher einzustimmen. Notfalls soll sogar zu Importverboten gegriffen werden, etwa im Fall von auf der Insel in ausreichenden Mengen erzeugten Lebensmitteln.
Wie andere Karibikinseln auch stand mit Beginn einer planmäßigen Besiedlung Saint-Lucias durch Europäer hier überwiegend Franzosen aus Martinique der Anbau von »Kolonialwaren« wie Kaffee, Kakao und Zucker, später auch Baumwolle, im Vordergrund. Auf den Plantagen schufteten afrikanische Negersklaven, die erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhundert die völlige Freiheit erhielten. Prompt stellte sich Arbeitskräftemangel ein, der durch indische Vertragsarbeiter ausgeglichen wurde. In den fünfziger Jahren löste die Banane als landwirtschaftliches Hauptexportprodukt das Zuckerrohr ab. Dem Bananenanbau widmen sich seitdem Großgrundbesitzer sie stellen zusammen mit weißen und schwarzen Geschäftsleuten die Oberschicht und auf der anderen indischstämmige und schwarze Kleinbauern. Ein Drittel aller Erwerbstätigen sind heute noch in der Landwirtschaft tätig, während der industrielle Sektor nur schwach entwickelt ist.
Unterkunft
Rucksackreisende mit schmalem Geldbeutel finden auf Saint-Lucia eine Handvoll bezahlbarer Guesthouses, jene mit dicker Brieftasche erheblich mehr kostspielige Hotels. An Gelegenheiten zum Kompromiß mangelt es. Die meisten Unterkünfte sind im im Norden angesiedelt, da, wo´s auch das Gros der Touristen hinzieht. In der Hauptstadt Castries sieht´s mit der Unterbringung düster aus. Soufrière dagegen beweist wesentlich mehr Charme, wie es sich so malerisch zwischen beide Vulkangipfel in die Bucht schmiegt. Dort läßt sich auch für wenig Geld übernachten. Hoteliers und Hauswirte auf Saint-Lucia geben sich meist sehr hilfsbereit. Obacht: zu den Tarifen muß man häufig noch 8 bis 18 Prozent Steuer hinzurechnen!