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Marigot/Calibishi

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Nordosten Dominicas

Calibishi

Ein einladendes Dörflein. Der Strand von Calibishi eignet sich zum Baden, aber nur mit Sandalen. Nicht über die Wellenkämme hinausschwimmen. Wenn die Fischer heimkehren und der Fang verhökert wird, muß man einfach dabeisein (am Dorfende).

Unterkunft

Pointe Baptiste Tel. 445 84 95 / 245 24 60, Fax: 757-26 56, manager@pointebaptiste.com. Geraldine Edwards nimmt Reservierungen entgegen. Ihr Gästehaus im Dorf entpuppt sich als außergewöhnliche Adresse, die wildromantischste und reizvollste auf Dominica: eine Holzkonstruktion auf einer Felsklippe an der Pointe Baptiste, mit Blick aufs Meer, umgeben von einem Park. Der Salon öffnet sich im kalifornischen Stil auf eine Veranda. Das Guesthouse ist in zwei Flügel aufgeteilt: im kleineren von beiden finden drei Personen Platz, im größeren sechs bis zehn. Beide sind mit Sinn fürs Praktische eingerichtet (Küche, Bad, Kühlschrank usw.). 160 US-Dollar pro Tag für sechs Personen finden wir durchaus angemessen, zumal täglich zwei Angehörige des Personals zum Putzen, Kochen und Bettenmachen vorbeischauen. Nur noch einkaufen muß man selbst. Die Stimmung ist ein bißchen wie »vom Winde verweht«. Neugierig geworden? Dann hinter Calibishi dem Weg linker Hand nach Pointe Baptiste folgen.

Die Straße führt nun in vielen Kurven entlang der unwegsamen Küste hinab nach Marigot und bietet unterwegs wiederholt Ausblicke auf den Atlantischen Ozean. Vor Marigot passieren wir mehrere lauschige Buchten mit goldfarbenem Sand, in denen hohe Wellen langsam auslaufen.

Marigot ist ein ärmliches Dörfchen mit einer Handvoll Wellblechbaracken. Immerhin die viertgrößte menschliche Ansiedlung auf Dominica.

Kariben-Reservat: etwa fünf Kilometer südlich von Marigot; letztes Indianerschutzgebiet auf den Kleinen Antillen, in der Gegend der Maho-Bucht (Anse Maho). Es erstreckt sich bis nach Castle Bruce. Statt des zu erwartenden Indianerdorfes säumen die Straße nur ein paar Hütten, deren Bewohner nicht viel mehr zu tun scheinen, als den vorbeifahrenden Autos nachzuschauen und ein paar Flechtarbeiten herzustellen, die sie den Touristen anbieten. Pflanzenübertöpfe, Topfuntersetzer, Fächer ... Nichts, was man unbedingt besitzen wollte. Diese traurige Gemeinschaft von ein paar hundert ihrer ursprünglichen Kultur entfremdeten Indianer ist das Ergebnis einer gnadenlosen Kolonialpolitik, die auf Dominica nicht anders als in anderen Teilen der Welt auf die brutale Ausrottung der Urbevölkerung hinauslief – unter vorgeschobenen zivilisatorischen und/oder religiösen Vorzeichen. Dass man dies in London und Paris nicht gerne hört, können wir ja verstehen. Etwas mehr Bescheidenheit und Selbstkritik würde heutzutage beiden selbsternannten »Kulturnationen« indes gut anstehen.

Die Karaiben versuchen dennoch, ansatzweise autonom zu leben. Sie wählen alle fünf Jahre einen Chef bzw. Häuptling und befolgen ein paar Sonderregeln, die sich mit den übrigen Gesetzen auf der Insel vertragen. Danach dürfen nur Mitglieder der Gemeinschaft ihre Häuser im Schutzgebiet bauen. Indianische Frauen, die einen Fremden heiraten, werden ausgeschlossen. Männern ist es jedoch erlaubt, nicht-indianische Frauen zu ehelichen, sofern diese sich in der indianischen Gemeinschaft einleben.

Weiter südlich einige Kokosnuß- und Bananenplantagen rund um Castle Bruce.

Castle Bruce – Roseau (durchs Landesinnere)

Die Ost-West-Straße führt hinter Castle Bruce nach rechts ins Hinterland Dominicas. Der Weg quer über die Insel durchschneidet eine dichte, tropische Vegetation. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Parkplatz, wo ein Schild »Emerald Pool« ankündigt.

Emerald Pool: am Parkplatz beginnt ein Waldweg, auf dem wir in zehn Minuten zu einem verführerischen kleinen Talzirkus gelangen. Die schweren Laubkronen spenden ihm Schatten, und ein lustiger Wasserfall plätschert in ein natürliches Schwimmbecken mit kühlem Wasser. Lianen, diffuses Licht und bemooste Felsen lassen an ein Épinal-Tableau in karibischer Version denken, ohne Tarzan und Jane. Zum Picknicken prima geeignet.

Emerald Bush Bar Hotel: mitten im Wald. Tel. 84 545, Fax: 87 954. Kleines Hotel in einer Holzbehausung mit engen Zimmern, davon einige mit Waschgelegenheit und WC. Gekocht wird sehr schmackhaft. Der Hausherr macht alles selbst. Der Segen der Elektrifizierung ist noch nicht bis hierher gedrungen, weshalb wir mit Petroleumlampen und Kerzen vorlieb nehmen müssen. Aber das macht die Sache nicht weniger gemütlich.