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Westen

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Kaum Touristen

Port-Louis (97117)

Größeres Fischerdorf (ca. 7000 Einwohner) und bedeutendes landwirtschaftliches Zentrum. Der Wirbelsturm hat auch hier heftig gewütet, doch der Wiederaufbau ist abgeschlossen und auch die berühmten Laternen an der Hauptstraße stehen wieder an ihrem Platz. Ein Spaziergang an der Küste bis zum »Souffleur«-Strand, einem der schönsten Sandplätzchen auf Guadeloupe, ist eine angenehme Beschäftigung. Am Wochenende tritt man sich hier gegenseitig auf die Füße, aber die Atmosphäre ist dennoch intim und anheimelnd und besonders kinderfreundlich. Der einzige Haken sind die vielen Mücken, die einen piesacken. Am Strand ist ein einsamer Seefahrerfriedhof zu bewundern, dessen Gräber teils mit Muscheln dekoriert oder, seltsamerweise, in Form einer Zinkbadewanne angelegt sind.

Port-Louis zählt zu den Hochburgen der Unabhängigkeitsbewegung auf der Insel. Deren Liste erhielt 42 Prozent der Stimmen bei den Gemeinderatswahlen 1988. Schon immer waren die Einwohner hier antikolonialistisch gesonnen und handelten untereinander solidarisch. Voller Stolz erinnern sie sich daran, wie sie 1943 die Gendarmerie der Vichy-Regierung angegriffen haben und 1967 an der Spitze der Revolte standen. Im April 1989 errichteten die Einwohner von Port-Louis sogar Barrikaden, um ihrer Forderung nach Freilassung von verhafteten Gemeinderäten Nachdruck zu verleihen.

Unterkunft und leibliches Wohl

Gites de France gibt es zwei, zum einen die Résidence Le Souffleur, in der 3, rue de la Liberté in Port-Louis, Tel.: 55 03 16. 50 Meter bis zum Strand für bis zu 12 Personen steht dieser Bungalow zur Verfügung. Die Ausstattung berinhaltet die Küche, Ventilator, Kühlschrank und Fernseher.

Die andere Gite ist Gîte Kaladja in der Cité Plaisance, Tel.: 22 38 98, Fax: 22 38 98. Insgesamt 14 Personen können hier behindertengerechten Platz finden. 6,5 Kilometer sind es bis zum Strand. Ein Garten, ein Park, Fax und Internet stehr zur Verfügung. Einerseits gibt es ein Appartement ausgestattet mir Küche, Terrasse, Ventilator und Küche. Die andere Wohngelegenheit ist ein Studio mit Küche, Terrasse und Ventilator.

Marina-Grill: Rue Pasteur, ganz in der Nähe des Hafens. Tel. 22 98 63. Gepflegte Küche und zuvorkommende Bedienung zu erschwinglichen Preisen. Spezialität des Hauses: Grillfisch zu 8 bis 20 Euro.

La Paillote: am Anfang der Plage du Souffleur, Tel. 22 90 41. Ganz lustig, allerdings eher teuer: 10 bis 20 Euro pro Tellergericht.

Morne-a-l´Eau (97111)

So öde ist das 15.000-Einwohner-Landstädtchen gar nicht, wie der Name (frz. »morne« = trübselig, trist) vermuten lassen könnte. Aber wahrscheinlich ist der Namensteil »Morne« hier ja auch auf antillanisch für »Hügel«, »Berg« (vulkanischen Ursprungs) zurückzuführen: schließlich umgibt eine Hügelkette jene Senke, wo zu Beginn des 19. Jhs die Menschen auf entwässertem Untergrund siedelten. Typisch antillianisches Leben wuselt hier zwischen sonnengebleichten Holzhäuschen auf dem Dorfplatz. Eifrig betreiben die Leute ihre kleinen Geschäfte. Bekannt wurde das Städtchen wegen des stufenförmig angelegten Friedhofs am Hang eines Hügels, der mit seinen schachbrettartig gemusterten, schwarz-weiß gekachelten Gräbern von weitem wie ein überdimensionales Damespiel ausschaut. Besonders eindrucksvoll wirkt dieser an Allerheiligen (»Toussaint«), wenn die Gräber hell erleuchtet sind.

Autovermietung: in der Herberge »Le Relax«. Man gehe in Richtung Petit-Canal und biege die erste Straße rechts hinter dem Richeval-Gymnasium ein.

Vieux-Bourg (97111)

Wieder ein typisches Fischernest, das sich seine Eigenart bewahrt hat. Wenig Touristen; Einfallstor zum breiten Mangrovenstreifen, der sich immer weiter ins ruhige Wasser der Bucht vorschiebt.

Hier finden wir einen reizenden, gut markierten Wanderweg zum Strand von »Babin«, etwa zwei Kilometer vom Dorf. Nach dem Wirbelsturm ist hier wieder Frieden eingekehrt, doch wurden die Bäume stark in Mitleidenschaft gezogen. Kein eigentlicher Strand, da das Gras bis zum Meer vorwächst, aber warmes Wasser. Oft ist der Ufersaum jedoch verdreckt, obwohl die Bewohner in dieser Gegend darauf achten, die Landschaft möglichst unversehrt zu erhalten, da sie ein beliebtes Erholungsgebiet für Familien aus Vieux-Bourg und Morne-à-l´Eau darstellt. Auf dem weichen Rasen unter Palmen stehen Picknick-Tische.

Zum vorgelagerten Inselchen »Ilet Macou« mit einer mangrovenumwucherten Kapelle kann man sich in zwanzig Minuten mit dem Boot übersetzen lassen. Die Fischer nehmen auch schon mal Touristen zu den Korallenbänken mit.