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Wirtschaft & Politik

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Guinea

Soziales

Bevölkerung

Mit etwa 40 Prozent stellen die überwiegend im Fouta Djalon lebenden Fulbe die stärkste Bevölkerungsgruppe. Die anderen Völker zählen zur Sprach- und Kulturgruppe der Mandingo: Die Malinké (rund 23 %) bewohnen den Nordosten Guineas, die Susu (ca. 11 %) die Küstenebene.

Die Einwohnerzahl beträgt Schätzungen zufolge etwa 9 ½ Millionen. Ein starker Bevölkerungsschub in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass fast die Hälfte aller Guineer unter 14 Jahre alt sind. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt knapp unter 50 Jahren. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 32 Einwohnern pro Quadratkilometer, 67 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Haupteinnahmequelle der meisten Guineer ist die Landwirtschaft, sowohl zum Verkauf als auch zur Selbstversorgung.

Offiziellen Angaben zufolge liegt die Alphabetisierungsrate bei 25 %. Universitäten existieren in Kankan und in der Hauptstadt Conakry, die sich als Millionenstadt und Landeszentrale immer weiter aufbläht.



Wirtschaft

Bekannt ist das Land weniger bei Reisenden wegen seiner Naturschönheiten und sonstigen Sehenswürdigkeiten etwa, sondern eher bei Börsianern wegen seiner Rohstoffe. Guinea vereinigt etwa die Hälfte der weltweiten Bauxitvorräte unter seinem Boden, dazu kommt massiver Abbau von Gold und Diamanten. Was die natürlichen Rohstoffe angeht, so spielen Fisch und Kaffee für Guinea die größte Rolle.

Rohstoffexporte machen den Großteil des Außenhandelsvolumens aus. Dafür importiert Guinea Maschinen und Fahrzeuge, Chemikalien und auch Nahrungsmittel.

Deutschland ist mit rund 10 Mio Euro jährlich an Entwicklungsarbeit beschäftigt. Die Projekte drehen sich hauptsächlich um Trinkasserversorgung,, Ausbildung, Familienpolitik und das Gesundheitswesen.



Politik

Nachdem Guinea ca. 80 Jahre lang unter der Herrschaft der französischen Kolonialherren war, erklärte man das Land am 2.10. 1958 für unabhängig. Der seit dem 2. Weltkrieg politisch aktive Sékou Touré wurde zum ersten Präsidenten der neuen Republik gemacht. Bis zu seinem Tod 1984 gelang es ihm, als Diktator das Land völlig herunterzuwirtschaften und eine Schreckensherrschaft zu errichten. Nach dem Tode des Potentaten putschte sich General Lansana Conté an die Macht und begründete die sogenannte Zweite Republik, die Ära zwischen seiner offiziellen Wahl zum Präsidenten 1993, seiner Wiederwahl 2003 und heute nennt man in Guinea die Dritte Republik.

Neben dem Präsidenten existiert in Guinea die Regierungspartei PUP (Partie de l’Unité pour le Progrès), die die meisten Sitze im Einkammerparlament innehat. Weitere Parteien sind UPR (Union pour le Progrès et le Renouveau), PDG-RDA (Parti Démocratique de Guinée-Rassemblement Démocratique Africain), RPG (Rassemblement du Peuple Guinéen) und andere. Guinea ist in 8 Verwaltungsdistrikte eingeteilt, die jeweils weiter untergliedert sind.

Aktuelle Probleme
Von 12. bis 27. Februar 2007 herrschte im afrikanischen Küstenstaat Guinea der Ausnahmezustand. Nach einem von Opposition und Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreik, mit dem gegen die sich stetig verschlechternden Lebensbedingungen in Guinea protestiert werden sollte, ließ Präsident Lansana Conté das Militär gegen die Streikenden vorgehen. Der schwer kranke, greise Präsident versucht mit allen Mitteln, an der Macht zu bleiben, die er seit seinem Putsch vor 23 Jahren besitzt.

Guinea ist zwar eines der rohstoffreichsten Länder der Erde, bisher ist es aber nicht gelungen, daraus Wohlstand für die Bevölkerung zu fabrizieren. Laut Transparency International liegt das hauptsächlich an der Korruption, die hier im weltweit höchsten Ausmaß geschieht. Die rund 40 % der Bevölkerung, die hier unterhalb der Armutsgrenze leben, stehen in Widerspruch zu Guineas Rolle als größte Bauxitlagerstätte der Welt. Brisant ist diese innerstaatliche Krise auch, weil die Gefahr eines Bürgerkrieges wächst; die angrenzenden Staaten Sierra Leone, Liberia und Elfenbeinküste liegen noch in den Trümmern, welche die eigenen Bürgerkriege hinterlassen haben.