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Petra

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Vergangenheit zwischen Felsen

Totenstadt der Nabatäer

Auf dem Sicq zur einstigen Hochkultur

Man erreicht das jordanische Petra über den Sicq, einen eineinhalb Kilometer langen Schluchtenweg. Spektakuläre Felsgebilde schließen den Wanderer zu beiden Seiten ein, hohe Steilwände, Dunkelheit, bis er schließlich um den letzten Knick läuft und sich einer Fassade aus Sandstein gegenübersieht: das "Schatzhaus", wie sein westlicher Entdecker es taufte, obwohl dort nie Schätze lagerten.
Johann Ludwig (Jean Louis) Burckhardt "entdeckte" die Stadt am 22. August 1812 für die Westler, als ihn Einheimische dorthin führten. Er taufte viele der Gebäude auf malerische Namen wie "Seidengrab" oder "Königswand".

Noch buddeln Archäologen fleißig, um die Petra auszugraben. Die Blütezeit dieser Hauptstadt der Nabatäer begann im dritten Jahrhundert vor Christus; vermutlich lebten zeitweise sechzigtausend Einwohner in der einstigen Karawanenunterkunft. Die Jordanier trieben Handel bis nach China und in die Tiefen Afrikas. Drei Erdbeben setzten der Metropole bis 749 n. Chr. jedoch ein Ende. Die ganzen römisch anmutenden Fassaden entstanden wohl deswegen, weil die Nabatäer, Araber von der Arabischen Halbinseln, den Römern nacheifern wollten.
Touristen interessieren sich mehr für die Totenstadt als für die Ausgrabungen Petras. Das Auge erblickt dort gigantische Grabkammern, mühevoll in den Fels gemeißelt.

Bereits auf dem Sicq erhascht man erste Eindrücke der Hochkultur, denn durch den linken Felsen zieht sich ein Wasserkanal. Einst schwammen in den Becken, die sie mit Wasser versorgten, Fische, die den Nabatäern durch ihren Tod sofort auf verunreinigtes Wasser hinwiesen - so z.B. durch Gift von Belagerern. Das war aber nicht der einzige Grund. Es ging darum, wieder einmal Luxus zu beweisen, also mit dem, was doch ein knappes Gut war, Wasser nämlich, zu protzen.
67 Kilometer Keramikleitungen ziehen sich durch Petra, fast alle noch gut in Schuss.

Kargheit herrscht in der Region vor, denn der Niederschlag beträgt einzig 300 Milliliter. Der Blick aufs Jordantal weckt die Meinung, dort liege das Paradies: vier Ernten jährlich, üppiger Pflanzenwuchs, weder zu große Hitze noch Kälte.
Doch Jordanien besticht eben mit anderen Reizen. So beeindrucken z.B. die bizarren Felsformationen von Wadi Rum, die sich dort über den Wüstensand erheben. Auf einstigen Karawanenwegen unterwegs, entdeckt man Spuren der Vergangenheit, traumhafte Sonnenuntergänge und Beduinen, die noch in Zelten leben. Hier in Jordanien, zwischen Okzident und Orient, warten Wunder wie aus 1001er Nacht.

Informationsbüro Jordanien
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