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Tibetischer Zauber

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Bild einer besseren Welt

Paradies im Himalaja

Tibet gegen China - David gegen Goliath?

Seit vor Jahrhunderte Reisende von Tibet schwärmten, wuchs im Westen die Sympathie für dieses kleine Land im Himalaya - und zugleich die Illusion. Man denke nur an James Hiltons "Lost Horizon", in dem das verborgene Tal Shangri-La praktisch ein Paradies darstellt. Vielleicht hat die Sympathie für Tibet tatsächlich etwas vom Traum einer besseren Welt. Woher kommt es sonst, dass sich Europäer ausgerechnet für dieses kleine Land so stark engagieren? Warum nicht für unterdrückte Chinesen, misshandelt von den KP-Führern? Warum nicht für Afrikaner, Südamerikaner, australische Ureinwohner? Warum ausgerechnet für Tibet?

Ist es die Religion des Mitleids, die Tibet so viele Anhänger verschaffte? Unser Wissen stammt aus Reiseberichten und natürlich vom Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter. Ein stets lächelnder Weiser, der Liebe und Gewaltfreiheit predigt, allen Gutes will. 1989 bekam er den Friedensnobelpreis; die Deutschen mögen ihn lieber als den Papst, und weltweit hängen ihm Millionen Herzen an. Wie kein anderer prägte er unser Bild Tibets, des von China unterdrückten Staates, der wie David gegen Goliath kämpft. Ob es tatsächlich stimmt, wissen wir nicht. Denn wer war schon einmal da?