Chausey-Inseln
Größtes Archipel in Europa
Übernachtung auf der Grande Ile?
Paradies für Fische, Krustentiere und Beobachter der Gezeiten
365 "Iles Chausey" (Chausey-Inseln) schwimmen im Ärmelkanal vor der normannischen Küste. Zumindest zählt der Beobachter bei Ebbe so viel, doch wenige Stunden später verschluckt die Flut die meisten Eilande, so dass nur noch 52 ihren Kopf aus dem Meer erheben. Vierzehn Meter beträgt der Tidenhub, der größte Gezeitenwechsel des alten Kontinentes.
Das größte europäische Archipel befindet sich zum Großteil (38 Hektar von 46) in Besitz dreier Familien. Anders als die benachbarten Eilande Guernsey und Jersey rissen die Engländer sich diese Inseln nicht unter den Nagel. Ob dies der Leuchtturm der Grande Ile verhinderte, der eigens zu diesem Zweck 1847 erbaut wurde?
Im Sommer zählen die Inseln (bzw. die Grande Ile als einzige bewohnte) bis zu vierhundert Einwohner, im Winter nur zwischen acht und zwölf. Eineinhalb Kilometer erstreckt sich das Eiland, auf dem man weder Autos, noch Fahrräder oder Straßen entdeckt. Eine Tankstelle ist folglich ebenfalls überflüssig.
Die Besitzer dulden Touristen auf ihren Eilanden, die auch fleißig mit dem Schiff herübergeschippert kommen. Ungefähr zweihunderttausend ergötzen sich jährlich an der hiesigen Natur. Sie erscheint eher mediterran als nordeuropäisch, befindet sich die Inselgruppe doch im Golfstrom. Fische und Krustentiere fühlen sich pudelwohl, und manchmal erblickt man auf der Schifffahrt gar Delphine.
Die meisten Besucher kommen nur für einen Tag. Möchte man jedoch auf der Insel nächtigen, kümmere man sich rechtzeitig um eine Übernachtungsmöglichkeit, denn diese sind auf einige Zeit vorgebucht. Camping wird nicht geduldet.