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Courbet

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Spurensuche in Ornans

Natur im Tal der Loue

Heimat des französischen Malers Gustave Courbets

Der Maler Gustave Courbet (1819-1877) stammte aus Ornans in der französischen Region Franche-Comté. Hier an der Loue, am westlichen Jura, erblickte er als Erstgeborener Sylvie und Régis Courbets das Licht der Welt. Das ganze Leben lang faszinierte und bewegte ihn die Heimat, weshalb sie sich immer wieder in seinen Gemälden zeigt.

Im großelterlichen Haus, wo er sein erstes Atelier bezog, entstand z.B. "Ein Begräbnis in Ornans", ein Riesenwerk, auf dem sich gut fünfzig damalige Dorfbewohner wieder finden. Nicht nur die Schwestern Juliette, Zélie und Zoé entdeckt man, sondern auch den Totengräber, Friedensrichter, Priester … Der große Ruhm, den sich Courbet in Paris erworben hatte, wirkte sich natürlich dahingehend aus, dass alle Bekannten sich von ihm auf eben diesem Bild verewigen lassen wollten.

Als begeisterter Jäger trieb er sich zu jeder Jahreszeit im Wald herum - nicht nur auf der Jagd nach Tieren sondern auch auf der nach Motiven. Besonders das Wasser hatte es ihm angetan. So zeichnete er z.B. den "Schwarzen Brunnen" oder die "Quelle der Loue".

Markenzeichen Courbets waren die schroffen Felsen im Loue-Tal. Man entdeckt sie auf dem Bild etlicher Pfarrer, einer Frau in einer Hängematte, auf dem "Begräbnis in Ornans" und vielen mehr.

In Ornans steht der "Pêcheur de Chavots", ein lebensgroßer Knabe, nur mit Lendenschurz bekleidet, der sich mit einem Dreizack das Essen aus dem Brunnen fischen möchte. Courbet gestaltete ihn anhand eines Fotos, da sein Atelier im Winter zu kalt war, um nackt Modell zu stehen.

Den Dorfbewohnern war der nackte Junge spätestens dann ein Dorn im Auge, als Courbet mit seinem politischen Engagement für die Pariser Kommune zu weit ging. Voller Empörung behandelten sie ihn und seine Familie; seine Mutter und Schwester Zélie starben gar aus Gram über die Behandlung ihres geliebten Gustave. Zwar hatten die Einwohner Ornans bereits die Säufernasen der Kirchendiener auf dem "Begräbnis in Ornans" geärgert, wie auch die Bande torkelnder Priester, doch dies schien die Krönung. Sie vergriffen sich am "Pêcheur de Chavots", je nach Erzählung friedlich oder randalierend. Nach der späteren Versöhnung stellte man eine neue Figur auf, ergänzt um den Lendenschurz.

Übrigens: Das Bild "Rückkehr von der Konferenz" zeigt betrunkene Gottesdiener, was die Katholiken so empörte, dass ein Sammler das Gemälde einzig zur Vernichtung an sich kaufte.

Die "Forelle", die Courbet als "König der Loue" bezeichnete, entstand in Montgesoye. Er schuf das Werk nach eigener Aussage "in Fesseln". Nach monatelanger Haft floh er krank in seine Heimatstadt, wo er sein Atelier zerstört vorfand. Da er daraufhin die "Forelle" malte, glauben manche, er verarbeitete damit sein Trauma.

Ein Abstecher sei zum "Hotel de France" neben der Großen Brücke angeraten, denn dort ließ sich Courbet ehren, trank und feierten mit seinen Freunden. Von dort flüchtete er auch mit Julie Jolicler vor dem Gesetz, verbrachte die letzte Zeit seines Lebens als Asylant in der Schweiz. Seinen Tod verdankt er dem Alkohol.

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