Yanomami
Einsiedlerisches Naturvolk
Jäger des weißen Mannes
Im tropischen Regenwald des Territorio Amazonas leben die Yanomami. Sie pflegen keinen Kontakt zur Außenwelt, gelten noch als reines Naturvolk, sind äußerst kriegerisch und stehen dem weißen Mann feindlich gegenüber. Das ist kein Wunder, denn immer wieder überfallen Gold- und Diamantensucher aus dem benachbarten Brasilien die Indianer und metzeln sie nieder. Friedlichere Eindringlinge versuchen, Tierfälle mit ihnen zu tauschen. Die Weißen schleppten aber auch Krankheiten ein, gegen die Indianer keine Abwehrkräfte besitzen. Da die Goldsucher Quecksilber zum Auswaschen des Goldes benutzen, verseuchen sie die Flüsse und zerstören den Lebensraum eines der letzten Naturvölker der Erde. Denn die hochtoxische Substanz führt zu Schäden an Gehirn, Nervensystem, und Nieren sowie zu Hautausschlägen. Reichlich schizophren, wenn wir bedenken, dass der Erde mühevoll Gold entrissen wird, um es andernorts wieder der Erde zuzuführen, nämlich in dunkeln, gesicherten Bunkern irgendwelcher Zentralbanken. Goldspekulanten sollten aus diesen Flüssen trinken, bevor sie ihre Geschäfte tätigen.
Die brasilianische Regierung schützt das auf brasilianischem Staatsgebiet lebende Yanomamivolk bei weitem nicht so, wie die venezolanische Regierung ihre noch rund 15.000 Yanomamiindianer. Letztere erklärte die Region zum Sperrgebiet, das nur mit einer Sondererlaubnis zu betreten ist. Die Yanomamis leben von der Jagd und betreiben nur wenig Ackerbau. Mit »ñapo«, einem aus Pflanzen gewonnenem Rauschgift, das einer aufwendigen Aufbereitung bedarf, setzen sie sich auf Festen oder für die Kontaktaufnahme mit Geistern in tranceähnliche Zustände. Stirbt ein Familienmitglied, so wird die Asche des Toten einem Brei beigemischt, den die Familienangehörigen verspeisen, damit der Tote in ihnen weiterleben kann.