Colonia Tovar
Ein deutsches Dorf in Südamerika
Deutsche Kultur in Venezuela
Fachwerk, Bier und Kraut
Mitten in Venezuela in den bewaldeten Bergen westlich von Caracas gelangt man in eine Ortschaft, die so gar nichts von Südamerika hat. Man glaubt sich eher ins urtümliche, ländliche Deutschland versetzt.
Colonia Tovar heißt der Ort, der um 1843 von einer Gruppe deutscher Siedler gegründet wurde und bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts völlig isoliert vom restlichen Venezuela existierte.
Der venezolanische Graf Tovar hatte den Siedlern das Land geschenkt, ihnen allerdings zur Bedingung gemacht, keine Einheimischen zu heiraten.
So heirateten die Siedler untereinander und pflegten ihre deutsche Kultur und Sprache.
1925 wurde eine Straße in die abgelegene Gegend gebaut und Spanisch eingeführt.
Dies machte auch den Weg frei für Touristen. Venezolaner die im eigenen Land europäischer Kultur begegnen konnten, kamen von nun an in die auf 1800m gelegene Ortschaft und besahen sich die eigenartigen Fachwerkhäuser, verzehrten deutsche Gerichte und schauten blonden Kindern mit blauen Augen beim Spielen zu.
Obwohl der aufgezwungene Brauch der Heirat schon lange nicht mehr gilt und die Ortschaft auch den anderen Venezolanern zugänglich geworden ist, bleibt Deutsch immer noch die wahre Muttersprache Tovars.
Busse zu der in einem angenehmen Klima auf 1800 m hoch gelegene Colonia Tovar, fahren vom Terminal de Occidente in Caracas ab. In El Junquito ist umzusteigen.
SF