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Trekking

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Trekking

Zu beachten

Auf eigene Faust / mit Führer

Trekking bedeutet Bergwandern. Doch der Begriff schließt gemächliche Touren von Dorf zu Dorf ebenso wie das Hochgebirgsklettern mit ein. Günstigste Trekkinggelegenheit ist eine Tour im Nationalpark »El Avila«, der Caracas vom Meer trennt. Hier sind Wanderungen von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen möglich. Wer längere Trekkingtouren unternehmen möchte, dem bieten sich mehrere Routen.

Ausflüge in die Gran Sabana bucht man am günstigsten in Ciudad Bolívar oder in Santa Elena de Uairén, Andentouren in Mérida. Reiseveranstalter organisieren auf Wunsch die vollständige Ausrüstung einschließlich Träger. Zwei- bis dreisprachiges Begleitpersonal ist je nach Preis mit von der Partie. Für Ausflüge in die Gran Sabana sind zwischen 40-50 US-$ pro Tag hinzublättern (In Canaima mindestens das Doppelte). Dort seßhafte Deutsche bieten gute aber nicht billige Touren an. Allerdings gewähren sie meist das höchste Maß an Sicherheit, da sie ein Mobiltelefon mit auf die Tour nehmen und bei Unfällen Verletzte vom Hubschrauber abholen lassen. In Mérida erkundigt man sich bei der Drahtseilbahn nach Führern. In der Gran Sabana erhält man bei Ankunft am Busterminal in Santa Elena de Uairén ausreichende Informationen. Indianerführer samt Träger zum Roraima- oder Kukenan-tepuy sind im Dorf Parai-tepuy bei San Francisco de Yuruanís (zusammen 60 US-$ / Tag) zu finden. Fremdenführer, die den Weg zum Auyan-tepuy und zum Salto Angel kennen, findet man in Kavanayén.

Einen indianischen Führer muß man mitnehmen, das ist seit 1991 so vorgeschrieben. Den benötigt man nicht der anspruchsvollen Strecken wegen, sondern um den Respekt vor seltenen Tiere und Pflanzen gewahrt zu wissen. Wer das Abenteuer sucht, kann die Touren auf eigene Faust durchführen, muss aber damit rechnen, von anderen Wandergruppen verpfiffen zu werden. Abgesehen davon ist es eh nicht ratsam, alleine unterwegs zu sein, denn bei einem Unfall oder einer Erkrankung wäre man auf sich alleingestellt.Die Indianer in Parai-tepuy haben am Eingang ihres Dorfes eine Sperre errichtet, um die Zufahrt zu kontrollieren und den Fremden Führer zuzuweisen.

Die Ausrüstung wird weitestgehend vom Führer beigesteuert. Wenig eigenes Gepäck ist sowieso ratsam, denn in den Einbäumen und teilweise in den kleinen Flugzeugen ist natürlich nicht viel Platz, bis zu zehn Kilo ist in Ordnung. Wer mit Führer geht, kann alles leihen. Man braucht noch nicht mal eigenes Ess- oder Kochgeschirr. Selbst die Proviantbeschaffung übernimmt der Führer. Ein Isolierbecher kann am Roraima aber nützlich sein. Lediglich einen Schlafsack sollte jeder selber mitbringen. Die Leihteile sind nicht sehr ansprechend. Wäschewaschen kann man nachher für ca 3 US-$ pro Kilo in der Lavanderia gewaschen bekommen.

Außerordentlich wichtig ist ein Regenponcho, der sich über den Rucksack werfen läßt, damit man weiterwandern kann, wenn es keine Unterschlupfmöglichkeiten gibt. Bei längeren Touren benötigt man in ungewohntem Höhenklima selbstverständlich eine gute Kondition. Mit mangelnder Hygiene muß man sich abfinden und seine gewohnten Verpflegungsansprüche kräftig herunterschrauben. Ein Multivitaminpräparat ist empfehlenswert. Die Alleinwanderer sollten auf eine ausreichende Salzzufuhr achten, weil der Körper jede Menge Flüssigkeit ausschwitzt. Für den Tee oder Kaffee darf der Zucker nicht fehlen. Trinkwasser (wenn’s nicht der Führer reicht) bereitet man am besten mit Micropur auf (Tablette, die eine Stunde im Wasser wirken muß). Enthält das Trinkwasser viele Schwebstoffe, sollte man es vorher durch ein Baumwolltuch filtern. Ansonsten kann man als Proviant Thunfisch, Rind- oder Hühnerfleisch in Dosen mitnehmen. Reis läßt sich ebenso schnell und problemlos kochen wie getrocknete Erbsen oder Linsen und beansprucht einen kleineren Kochtopf wie Nudeln. Die vielen verschiedenen Suppen, die es in Pulverform zu kaufen gibt, eignen sich ebenfalls. An Vollkornkekse für die Zwischenmalzeit denken. Süßigkeiten eignen sich wegen der Hitze in der Gran Sabana nicht. Unterwegs gibt es in der Regel nichts zu kaufen. Wer klug ist, bewegt sich günstigerweise mit dem Führer und spart sich das Drum und Dran und genießt den Ausflug.

Trekking ist nicht ganz ungefährlich, denn mit Überfällen ist zu rechnen. Die wenigen zeltenden Venezolaner bilden stets große Gruppen von acht bis zehn Personen, so dass sich Diebe nicht herantrauen.

Ausflüge

Wer keine anstrengenden Bergwanderungen unternehmen möchte, kann sich Boots- oder Jeeptouren anschließen. Der Reiseveranstalter sorgt für alles, wie z.B. Verpflegung und Hängematten. Der Urlauber vermag sich ganz auf das Fotografieren und Filmen konzentrieren und die Natur in vollen Zügen genießen. Wer Indianergemeinschaften besucht, sollte den Kindern keine Süßigkeiten mitbringen, da viele noch keine Zahnpaste kennen. Bevor man ein übliches Trinkgeld entrichtet, sollte man sich nach dem ortsüblichen Lohn erkundigen, damit der Betrag angemessen ausfällt. Ebenso wichtig wie ein Trinkgeld ist das Zeigen von Interesse an Kultur, Mensch sowie Flora und Fauna. Für den Fremdenführer ist es enttäuschend, wenn der Gast keine Fragen stellt, nicht um indianisches Brot bittet und bei Einbruch der Dunkelheit stillschweigend in seiner Hängematte verschwindet. Dabei ist es ergreifend, am Flußufer bei klarem Himmel zu sitzen und Geschichten zu lauschen, die von den Vorfahren bis zu Erzählungen über UFOs reichen. Hat man erstmal das Vertrauen der Einheimischen gewonnen, so kann man sie auch zum Singen und Trommeln bewegen.