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Multikultur

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Moderne Eßgewohnheiten - mulitikulturell

Getränke - Cola bis piña colada

Cuba libre bevorzugt

Europäische Küche

Auch die europäische Küche ist in Venezuela vertreten. Die Italiener demonstrieren, was sie alles aus Spaghettipaste zaubern können und wie einfallsreich sie beim Belegen der Pizza sind. Die Spanier richten die zahlreichen Varianten ihrer »paella« an, und auch Schweizer und Deutsche fahren ihre bekannten Gerichte auf. Die Chinarestaurants unterscheiden sich in ihrer Küche etwas von den uns bekannten chinesischen Gerichten. Das liegt hauptsächlich daran, dass bei uns die Nordchinesen kochen, während in Venezuela Südchinesen den Kochlöffel schwingen. Nicht zu vergessen die vielen anderen lateinamerikanischen Küchen, die sich durch ihre Vielfalt auszeichnen.

Fast-Food-Gerichte

Die amerikanischen Fast-Food-Ketten sind in großer Zahl vertreten. Sie eignen sich für Leute mit dem nötigen Kleingeld, denn die »Burger« sind alles andere als günstig. Dafür sitzt der Gast an Plastikmöbeln, die sich leicht und schnell säubern lassen. Kühler Wind aus der Klimaanlage schafft eine angenehme Temperatur. Die Venezolaner haben ein Stück Miami importiert, und es gilt als schick, hier zu speisen. Die meisten Fast-Food-Ketten verfügen über einen »drive in«, falls jemand unbeobachtet im Auto essen will oder schnell etwas für zu Hause besorgen muß.

Getränke

Bei den Getränken kann man zwischen »refrescos«, Erfrischungsgetränken wie Cola, Fanta und Malzbier, sowie frisch zubereiteten Fruchtsäften wählen. Der Fruchtsaft heißt »jugo natural«. Meist wird aber nur frischgepreßter Orangensaft angeboten, wobei die Orangen dem Kühlschrank entnommen werden. Bei anderen Früchten wird der Mixer noch mit etwas Wasser und Eiswürfeln gefüllt. Dann nennt sich der Saft »batido de ...«. Die Früchte können auch als »Merengada de ...«, Milchshake, bestellt werden. Die Venezolaner mögen es besonders süß, und so gibt man noch zwei Eßlöffel Zucker hinzu. Mit den Worten »sin azúcar«, ohne Zucker, kann man das vermeiden. Es gibt aber auch Säfte aus der Tetrapackung. Was unerwartet gut schmeckt und sättigt, ist »chicha«, ein Reismilchgetränk.

Kaffee

Darf natürlich nicht fehlen, ob nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen oder zwischendurch. Hört jemand die Leute ihren Kaffee bestellen, könnte er der Meinung sein, dass es dafür mindestens ein Dutzend verschiedener Bezeichnungen gibt. Dabei handelt es sich lediglich um die verschiedenen Möglichkeiten, den Kaffee zu trinken. Mit Milch heißt er »café con leche«, mit wenig Milch »marrón claro«, mit noch weniger Milch »marrón« oder schwarz »negro«. Ein kleiner Kaffee heißt »café pequeño« und ein großer »café grande«. Hängen wir bei den Wörtern die Verkleinergungssilbe dran, so wird aus dem »marrón« ein »marroncito« und aus dem »negro« ein »negrito«. Dann bekommen wir den Kaffe in einem etwa 5 cm hohen Minibecher, nebst einem kleinen Päckchen Zucker, serviert. Ob klein oder groß, Kaffee wird meistens aus Plastikbechern getrunken, ganz wie es der amerikanischen Wegwerfgesellschaft entspricht.

Alkoholische Getränke

Bei den alkoholischen Getränken nahm einst Whisky den ersten Platz ein. Da er importiert und stets teurer wurde, ersetzte ihn der Verbraucher durch Bier aus eigener Herstellung. Aber auch der Bierpreis stieg, so dass nun Rum seinen Platz einnimmt.

Die bekannteste Biermarke heißt »Polar«. Ein Eisbär ziert die Flasche und suggeriert ein kühles Bier. Polar hält einen Marktanteil von rund 90%. Die Mitbewerber aufzukaufen, stellt daher kein Problem dar. Die Firma schränkte nach Mahnung der Regierung ihre Expansionpläne ein und gab den Konkurrenten sogar Schützenhilfe. Polar ist aufgrund seiner Exporte nach Tampa (Florida) sogar im Ausland vertreten. Die Firma braut neben hellem auch dunkles Bier, das »cerveza negra« genannt wird und den Markennamen »stout« trägt. Das helle Starkbier heißt »solera«. Gängige Größen sind kleine Flaschen (0,22 l) oder Dosen (0,25 l). Damit sich das Bier beim Servieren nicht zu schnell erwärmt, vermarktet es die Firma nur in kleinen Einheiten. In guten Bars bekommt man sogar ein Glas aus dem Kühlschrank. Neben Polar existieren noch die Marken »Nacional«, »Regional« und »Cardenal« sowie Importbiere wie Heinecke, Becks und Warsteiner.

Zahlreiche Rummarken stehen vom »Flachmann« bis zur 1,5 Literflasche zur Verfügung. Rum lagert zwischen zwei und zwölf Jahren, wobei der Jahrgang auf dem Etikett nicht ersichtlich ist. Gute Fachverkäufer erkennen anhand der Markennamen die Lagerdauer. Die Fabrik Santa Teresa füllt z.B. folgende Sorten ab: Colonial (16 J.), Selecto (8 J.), Gran Reserva (4 J.), Superior (unter 2 J.), wobei letztgenannte wegen ihrer geringen Lagerdauer nicht zu empfehlen ist. Der beliebteste Rumdrink heißt »cuba libre«, den der Barmann aus Rum, Coca Cola und Zitronensaft mixt.

In Venezuela werden zwar Weintrauben angebaut, jedoch ist kein heimischer Wein erhältlich. Vorzügliche Tropfen kommen aus Chile oder Argentinien. Wer ausgiebig sucht, wird fündig.

Zum Schluß bleiben noch die vielen Fruchtcocktails zu erwähnen. Der bekannteste nennt sich »piña colada«, ein Cocktail aus Rum, Ananassaft und Kokosmilch.