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Sehenswürdigkeiten in Ciudad Bolívar

Abwechslungsreiches Museo de Ciudad Bolívar

Geologisches Museum mit reicher Mineraliensammlung

Aufregender Blick über den Orinoko vom Mirador Angostura, an der Uferpromenade Paseo Orinoco bei der Calle Libertad, wo sich eine Landzunge in den Orinoko vorwagt. Dort stand früher die Festung San Gabriel, von der aus die Spanier den Fluß überwachten und die Stadt erfolgreich gegen Piraten verteidigten. Links die den Fluß überspannende Angostura-Brücke und der Piedra del Medio, ein mächtiger Felsen, an dem man den Wasserstand des Flusses ermitteln kann. Am Ende der Trockenzeit ragt der Felsen bis zu 18 m aus dem Wasser. Abends treffen sich hier die jungen Leute, meist nach der Abendschule.

Das abwechslungsreiche Museo de Ciudad Bolívar ist im Casa del Correo del Orinoco untergebracht (Uferpromenade, Ecke Calle Carabobo). In diesem zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichteten Kolonialhaus ließ Simón Bolívar eine der ersten Zeitungen Venezuelas drucken, die er als Sprachrohr im politischen Kampf einsetzte. Der Druck erfolgte in spanischer und englischer Sprache, damit auch die Fremdenlegionäre aus England und Irland seine Botschaft verstehen konnten. Die Druckerpresse, die er gegen zwei Dutzend Maultiere eingetauscht und aus Trinidad importiert hatte, ist ebenso zu bestaunen wie Keramiken aus vorkolumbischer Zeit sowie Gemälde und Skulpturen moderner Künstler (geöffnet: Mi-Sa 9.00-12.00h und 16.00-18.00h, So nur vormittags).

Das ethnographische Museum von Guayana und das historische Archiv sind im einstigen Gefängnis Cárcel Vieja – einen Häuserblock weiter, wo Uferpromenade und Calle Constitución zusammentreffen – untergebracht. Dort erhält man einen Überblick über die Indianerstämme Guayanas. Hier lagern auch viele Dokumente zur Umgebung und Stadtgründung.

Das Altstadtzentrum schließt sich an die Uferpromenade an, wo die Busse und Por Puestos des inneren Stadtverkehrs halten. Unter wuchtigen Arkaden sind alte Handelshäuser mit kunstvollen, jalousieartigen Holzverkleidungen zu finden. Dazwischen alte Handwerksbetriebe, wo Rohdiamanten geschliffen werden. In neuzeitlichen Läden liegen Goldstücke und Goldschmuck aus. Moderne Juweliergeschäfte in der südlich der Calle Venezuela verlaufenden Parallelstraße. Wer die Calle Igualdad oder Calle Constitución hinaufgeht, bekommt bis zur Plaza Bolívar und an der Plaza selbst eine Vielzahl meisterhaft renovierter Kolonialgebäude im neoklassizistischen Stil zu Gesicht.

Östlich der Plaza die fünf Jahre nach der Neugründung Ciudad Bolívars erbaute Kathedrale »Nuestra Señora de las Nieves«. Als die Mittel für die Baufortführung ausgingen, erhob der Gouverneur eine Sondersteuer auf Hahnenkampf und Zuckerrohrschnaps. Von den Einnahmen ließ er nicht nur die Kirche fertigstellen, sondern obendrein noch ein Krankenhaus und das Regierungsgebäude errichten. Eine gründliche Überholung der Kathedrale wurde 1979 nach Originalbauplänen abgeschlossen. Sie birgt die sterblichen Überreste des zweiten Bischofs Guayanas, Pater José Antonio Mohedano, der 1783 die ersten Kaffeepflanzen in Venezuela kultivierte.

Gegenüber dem Hauptportal der Kathedrale das Kulturhaus (Casa de la Cultura), das für Ausstellungen aller Art sowie Theateraufführungen genutzt wird.

Auf der anderen Straßenseite rechts das Casa del Congreso de Angostura, wo Simón Bolívar dem Kongreß seine Idee eines Großkolumbiens vorstellte. Das neoklassizistische Gebäude errichteten die Spanier im Jahre 1766. Heute sind dort ein historisches Museum und eine Bibliothek untergebracht (geöffnet: Di-Fr 9.00-12.00h und 14.30- 17.30h, Sa vormittags und nachmittags 14.00-16.00h, So nur vormittags).

An der Nordflanke der Plaza das Casa de Piar, wo General Piar bis zu seiner Exekution an der Westseite der Kathedrale gefangengehalten wurde. Südlich das Casa de la Real Intendencia, einst königliche Finanzverwaltung, nun Sitz der Verwaltung des Bundesstaates Bolívar. Die königlichen Gouverneure residierten im südlich der Plaza Bolívar gelegenen Casa de los Gobernadores.

Nur drei Häuserblocks südwestlich von der Plaza Bolívar die Plaza Miranda mit dem besten Ausblick auf das 1902 errichtete Fortín El Zamuro. Die zur Festung führende Avenida de los Heroes säumen vierzehn Bronzebüsten, die an die Abgeordneten des Kongresses von Angostura erinnern (geöffnet: Di-Sa 9.00-17.00h, So 9.00-12.00h).

In der Casa de las Doce Ventanas, Calle Venezuela, Ecke Calle Babilonia, wohnte General Soublette während seiner Präsidentschaft. Im Inneren: typisches Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert.

An der Straßenkreuzung Avenida Táchira/Avenida 5 de Julio ein Landhaus aus der Kolonialepoche mit dem Museo Casa San Isidro. In diesen Mauern, die einer Familie gehörten, die mit Simón Bolívar eng befreundet war, schrieb der „Befreier“ seine Rede, die er dem Kongreß von Angostura vortrug. Das Inventar soll ein getreues Abbild der Kolonialzeit liefern. Hinter dem Haus, an der Hauptstraße, der abgestorbene Tamarindobaum, an dem der Libertador sein Pferd festband. Ferner ein Felsblock mit Petroglyphen aus der Necuima-Schlucht, die nach Fertigung des Guri-Staudammes überflutet wurde (geöffnet: Di-So 9.30-17.00h).

Gegenüber vom Haupteingang der Universität, an der Avenida Principal de la Sabanita, das Museo Geológico y Minero de la Guayana mit seiner Mineraliensammlung. Zusätzlich erläutern Modelle die Abbaumethoden in Gold-, Diamanten- und Eisenerzminen (geöffnet: Mo-Sa 8.00-12.00h und 14.00-17.00h).

Schließlich ist noch das Museo de Arte Moderno an der Avenida Briceño Iragorry, Ecke Avenida Germania, zu erwähnen, mit kinetischer Kunst international bekannter Künstler Venezuelas. Werke von über zweihundert Künstlern aus West- und Osteuropa sowie Nord- und Südamerika. Das Museum besitzt rund sechshundert Werke, von denen aber nur etwa ein Drittel zu sehen sind. Die übrigen sind als Leihgabe außer Haus, weil das kleine Museum nicht alle unterbringen kann. Im Hof werden abends gelegentlich Konzerte oder Theateraufführungen veranstaltet (geöffnet: Mo-Sa 9.00-12.00h und 15.00-19.00h, So 10.00-17.00h, Di geschlossen).

Vom 5.-8. August steht die Schutzheilige der Kathedrale im Mittelpunkt eines Festes, während am 15. August die Gedenkfeiern zum Kongreß von Angostura abgehalten werden.