Urlaubsalltag
Vorsicht im Urlaubsalltag
Faustregeln für Gesundheit
Zu bedenken Hygiene und giftige Tiere
Die Gesundheitsvorsorge muß individuell betrachtet werden. Sie hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter, der Jahreszeit, vom Menschentyp, vom allgemeinen Gesundheitszustand und vom regionalen Reiseziel. Ein Unterschied ist es schon, ob jemand winterliche oder sommerliche Temperaturen verläßt, um ins feuchtheiße Tropenklima einzutauchen.
Mit zunehmendem Alter macht einem der Jet-lag zu schaffen. Man braucht dann ebenso wie herz- oder kreislaufgeschwächte Menschen etwas Zeit, um sich zu akklimatisieren. Wichtig ist, dass dem Körper genügend Flüssigkeit zugeführt wird. Hiermit ist kein Alkohol gemeint, da mit diesem bei den vorherrschenden Temperaturen jeder besonders vorsichtig umgehen sollte.
Auch Magen und Darm müssen sich umstellen. Da unser Immunsystem mit ihm vertrauten Erregern leichter umgehen kann, stellt es sich im Ausland nur langsam auf fremde Bakterien ein. Ratsam ist es, die vielen tropischen Leckereien erst in kleinen Mengen zu schlemmen, da es sonst schnell zu einer Darmverstimmung kommen kann. Man achte darauf, in Restaurants nicht vom nassen Teller oder Besteck zu essen, sondern es vorher mit Servietten trockenzuwischen. Ansonsten ist es auch in kleineren Restaurants unbedenklich, eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das den Fruchtsäften zugeführte Leitungswasser läuft normalerweise durch einen Aktivkohlefilter, so dass sich niemand sorgen muß. Ansonsten ist es besser, kein Leitungswasser oder Eiswürfel zu sich zu nehmen. Absehen sollte man von den vielen kleinen Straßenständen oder fliegenden Händlern, die Hotdogs oder andere offene Lebensmittel verkaufen, da die hygienischen Zustände nicht immer einwandfrei sind. Frisch gepreßter Orangen- oder Zuckerrohrsaft, der am Straßenrand erhältlich ist, stellt hingegen kaum ein Risiko dar. Obst und Gemüse sollte man schälen, kochen oder darauf verzichten. Rohes Fleisch und Meeresfrüchte lieber meiden.
Vor Erkältungskrankheiten muß gewarnt werden. Oft bekommt man sie durch Ansteckung in der Metro oder durch heftige Temperaturschwankungen. Besonders beim Betreten eines Geschäfts, Hotels oder Restaurants macht sich der starke Temperaturunterschied bemerkbar, den die Klimaanlage erzeugt. Der Fahrwind im offenen Taxi oder Bus kann schon Ursache genug sein.
Ärztliche Versorgung
Neigt jemand zu Krankheiten oder hat ein hohes Sicherheitsbedürfnis, empfiehlt sich der Abschluß einer Auslandskranken- bzw. -unfallversicherung. Ein Sozialversicherungsabkommen besteht zwischen Venezuela und Deutschland nicht, so dass gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die dort anfallenden Arztkosten nicht übernehmen. Oftmals bietet der Reiseveranstalter diese Versicherungen sehr günstig, in einem Paket mit einer Reisegepäck- und Reiserücktrittsversicherung, an.
Die ärztliche Versorgung ist in Venezuela als gut zu bezeichnen, wenn wir die staatlichen Krankenhäuser ausklammern. Viele Ärzte haben im Ausland studiert und sprechen sogar Englisch. Praxen sind einfach ausgestattet, d.h. technisches Gerät ist nicht vorhanden. Außer in der Hauptstadt kommt es oft vor, dass sich die Praxis in einem Privathaus befindet. Ein Arztbesuch kostet etwa US-$ 20, wobei die Rechnung vor der Behandlung zu begleichen ist.
Arztkosten lassen sich in der Regel einsparen, da die Apotheker Kranke gut beraten und die meisten Medikamente rezeptfrei ausgeben. Überdies verabreicht das Apothekenpersonal auch Injektionen. Die Deutschen Pharmakonzerne betreiben ihre Fabriken auch in Venezuela und produzieren dort bzw. füllen ab, so dass die Apotheken uns bekannte Medikamente führen.
Staatliche Krankenhäuser meiden. Sie sind ständig überfüllt, d.h. es stehen Betten auf dem Flur, und die Patienten müssen ihre eigene Bettwäsche mitbringen. Böse Zungen behaupten, dass man mit einer Krankheit hineinkommt und mit zwei anderen wieder hinausgeht. Privatkliniken haben europäisches Niveau und genießen einen guten Ruf. Ohne Geld gibt es auch hier keinen Eintritt. Als vorteilhaft erweist sich der Besitz einer Kreditkarte. Ansonsten muß man genügend Bargeld hinterlegen.
Baden
Wer nicht mit Stachelrochen, Krokodilen, Zitteraalen, Pirañas und anderen Tieren beim Baden Bekanntschaft schließen möchte, der sollte in den Flüssen der Llanos nicht baden. Bei Fußmärschen durch Weiden und hohes Gras mit Schlangen und blutsaugenden Parasiten rechnen. Es empfiehlt sich, Schuhe mit Manschetten oder Stiefel zu tragen. Wo viele Menschen baden, haben sich die Tiere bereits zurückgezogen. Badet jemand hingegen an abgelegenen Strandabschnitten, so ist es möglich, dass er auf einen Seeigel tritt. So schön das Baden in unberührter Natur auch sein mag: stets bedenken, dass dies der Lebensraum vieler Tiere ist. Dazu gehören auch Würmer, die sich durch die Haut bohren und eine gefährliche Wurmkrankheit verursachen.