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Stadtzentrum

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Sehenswürdigkeiten

Blaue Kirche Santa Bárbara im Stadtzentrum

Fischmarkt umfunktioniert zur Festhalle mit Kunstausstellung

Wie in den meisten Städten, so konzentrieren sich auch hier die Sehenswürdigkeiten im Stadtkern. Doch bevor wir durchs Zentrum bummeln, besuchen wir einen der größten und turbulentesten Märkte des Landes, den Mercado Las Pulgas, den Flohmarkt, der ans Zentrum grenzt. Er beginnt am Ende der Calle 100 und verläuft zwischen Avenida 10 und 14. Mit den uns bekannten Flohmärkten hat er allerdings nicht viel gemein. Es handelt sich um einen riesigen Markt, auf dem Händler alle erdenklichen Lebensmittel, Haushaltswaren, Textilien, Töpferwaren bis hin zu Hängematten feilbieten. Weiter südlich in Richtung Busterminal geht der Markt nahtlos in den Fisch- und Gemüsemarkt über, wo Tag und Nacht Betrieb herrscht. Das Gewimmel und Marktgeschrei sollte jeder einmal erlebt haben. Vor Taschendieben und Betrügern muß allerdings eindringlich gewarnt werden. Einige Gemüsehändler arbeiten mit falsch geeichten Gewichten, und Schuhverkäufer bieten Schuhe mit Pappsohlen an. Auf keinen Fall dort Dollars tauschen oder Schmuck kaufen!

Das Stadtzentrum ist auch Hauptverkehrsknotenpunkt, an dem sich fast alle Busse und Por Puestos treffen. In der unmittelbar am Hafen verlaufenden Avenida Libertador finden wir genügend erschwingliche Geschäfte. Außerdem steht hier der alte Fischmarkt Mercado Principal, eine Markthalle von 1927 mit auffälliger, blauer Dachkonstruktion. Nach Umbau und Renovierung ist dort heute eine Festhalle untergebracht, in der Konzerte und Theateraufführungen stattfinden. Im Obergeschoß eine Kunstausstellung mit Bildern und Skulpturen, im Untergeschoß moderne Gemälde sowie alte Fotos des Fischmarktes. Die unzähligen engen Seitenstraßen führen zu weiteren Geschäften und Straßenständen. Händler preisen lauthals ihre Ware an, und Musik dröhnt aus den Lautsprecherboxen. Im dichten Gedränge muß man sich auch dort vor Taschendieben in acht nehmen. Die Plaza Baralt liegt an der Avenida 6/ Ecke Calle 97. Sie trägt den Namen eines berühmten Schriftstellers und ist der betriebsamste Platz in der Altstadt. Dort finden wir das Centro de la Cultura Lia Bermúdez mit Kunstausstellungen verschiedener Art (geöffnet: Di-So 11.00-19.00h). Nördlich des Platzes, zwischen Avenida 4 und 10 sowie Calle 95 und 96, befand sich der älteste Stadtteil Maracaibos El Saladillo, der als Wiege der Gaita gilt. Die bunten Lehmhäuser mußten der langgestreckten Parkanlage Paseo Las Ciencias weichen. Dort wechseln sich Skulpturen mit Springbrunnen und Rasenflächen ab, wo sich junge Menschen in der Abenddämmerung ein Stelldichein geben.

Den westlichen Anschluß des Parks an der Avenida 10 bildet die Basilica de la Chiquinquirá, Baujahr 1686. Sie hieß damals noch »Iglesia de San Juan de Dios«. Eine Legende besagt, dass ein Mädchen beim Brennholzsammeln einen Holzscheit am Ufer des Maracaibosees fand und ihn mit nach Hause nahm. Dort zeigte sich ihr eines Tages das Bildnis der Jungfrau von Chiquinquirá. Daraufhin benannte man die Kirche um und gab der Straße, in der das Mädchen wohnte, den Namen »Das Wunder« (El Milagro). Die Jungfrauenfigur in der Kirche hat auffällig schmale Augen, weshalb die Leute sie liebevoll »kleine Chinesin« (Chinita) nennen. Sie trägt eine wertvolle, mit Edelsteinen verzierte Goldkrone. Mitte November veranstalten die Bewohner ihr zu Ehren die zehntägigen Patronatsfeiertage, bei denen nicht nur die ganze Stadt auf den Beinen ist, sondern jede Menge Menschen zusätzlich anreisen.

In der Mitte der Parkanlage, an der Ecke Avenida 8 und Calle 95, die blaue Kirche Santa Bárbara, deren Farbe nicht von einem Anstrich herrührt, sondern auf das Baumaterial zurückzuführen ist. Der Bau wird auf Anfang des 17. Jh. geschätzt. Am Ostende der Parks, bei der Avenida 4, stoßen wir auf die Plaza Bolívar, die in der Kolonialzeit Plaza San Sebastián hieß, danach Plaza Jardín und später Plaza La Condordia, bevor sie ihren heutigen Namen erhielt.