Halbinsel Macanao
Die Halbinsel Macanao
Besucher sind Naturfreunde und Individualtouristen
Nationalpark Laguna de la Restinga
Die Bewohner der Halbinsel Macanao kennen fast keinen Touristenrummel, denn es handelt sich um ein dünnbesiedeltes Trockengebiet. Auf Naturfreunde und Individualtouristen übt das Gebiet aber gerade deswegen eine magische Anziehungskraft aus. In den wenigen Fischerdörfern erlebt man noch den unverfälschten Alltag einer Fischerfamilie. Kakteenfreunde finden ein breites Spektrum wildwachsender Arten vor.
Zwischen Halbinsel Macanao und Hauptinsel der 189 km2 große, nicht ganz 40 km von Porlamar entfernte, Nationalpark Laguna de la Restinga. Nach Norden riegelt ein langgezogener Küstenstreifen, die Playa La Restinga, die Lagune zum Meer hin ab. Dieser 23 km lange Küstenstreifen ist die einzige Landverbindung zwischen Margarita und der Halbinsel Macanao. Gut die Hälfte des Nationalparks besteht aus einem Salzwassersee, an dessen Rändern sich Mangrovenwälder breit gemacht haben. Mitten im See auch größere von Mangroven bewachsene Flächen, von Kanälen durchzogen. Vogelkundlern bietet sich dort eine günstige Gelegenheit, Flamingos, Fregattvögel, rote und weiße Ibisse, Kormorane, Möwen, Pelikane und verschiedene Reiherarten zu beobachten. Die meisten Vögel stellen sich aber nur am frühen Morgen oder späten Nachmittag ein. Man wähle am Steg zwischen knapp einhundert Booten, die täglich mangels Nachfrage nur eine Tour fahren. Nur in der Hauptreisezeit finden zwei bis drei Ausfahrten am Tag statt. Dass sich die Vögel nicht längst einen anderen Schlafplatz gesucht haben, ist bei so vielen Besuchern schon verwunderlich. Der Ausflug ist zwar vielversprechend, leidet aber in der Hochsaison unter der Massenabfertigung. Der Fahrpreis der etwa einstündigen Tour beträgt rund 7 US-$.
Wer ausreichend Spanisch spricht, vereinbart mit dem Bootsführer einen Abstecher zu einem langgestreckten Sandstrand mit blaugrünem Wasser: der Playa La Restinga. Restaurant und Strandkiosk servieren nur kleine Gerichte zu überhöhten Preisen. Da die Behörden keine weiteren Lizenzen vergeben und diese beiden Besitzer das richtige Parteibuch in der Tasche haben, nutzen sie ihre Monopolstellung schamlos aus. Die Por Puestos halten an der Hauptstraße, so dass man die anderthalb Kilometer bis zur Bootsanlegestelle »Caño El Indio«, noch vor der Brücke zur Halbinsel Macanao, zu Fuß zurücklegen muß. Gegen einen geringen Aufpreis läßt sich der Fahrer jedoch dazu überreden, am Anleger zu halten. Die Por Puestos parken in Porlamar in der Calle Marina, zwischen der Calle Mariño und der Calle Libertad; auf ihrem Dach ein Schild mit der Aufschrift »Linea Restinga«. Der Lagunenausflug kann auch in den meisten Hotels Porlamars gebucht werden, allerdings zu einem merklich höheren Preis von 25 US-$, dafür aber mit einem zweisprachigen Fremdenführer und einer problemlosen Rückfahrt, denn bereits am Spätnachmittag verkehrt kein Por Puesto mehr.
Die größte Ortschaft auf der Halbinsel heißt Boca del Río (sich hinter der Brücke 2 km links halten), hat ca. 7.000 Einwohner und verfügt über eine bescheidende Werft, wo die Einheimischen ihre typischen Fischerboote (Peñeros) bauen. Die Universität »Universidad del Oriente« unterhält dort eine meeresbiologische Forschungsstelle, die sich mit der Fischzucht befaßt, und das winzige Museo del Mar auf einem kleinen Hügel am Ortseingang, in dem Skelette von Schalentieren, Fischen und Korallen ausgestellt sind (geöffnet: Mo-Fr 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr). An der Playa Boca del Río kann man sich dem Segeln oder Wasserskifahren widmen.
Von Boca del Río führt eine 30 km lange Straße an der Küste entlang bis zum Fischerdorf Robledal, wo sie in eine Sandpiste übergeht, die Kurs auf Boca del Río nimmt, so dass sich die Halbinsel einmal umrunden läßt. Die Strände an der Süd- und Westküste sind größtenteils von Wasserpflanzen überwuchert und bieten sich daher nicht zum Baden an. Erst an der Nordküste, beim Örtchen El Tunal, fast menschenleere, schöne Buchten.