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Fotografieren

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Fotografieren

Respekt – Menschen als Motive

Ausgepaßt– Auslöser drücken verboten

Besitzer einer umfangreichen Fotoausrüstung sollten es sich überlegen, ob sie diese komplett mitnehmen, denn sie ist schwer, unhandlich und erhöht die Diebstahlgefahr. Von Ausstattung und Größe der Fototasche leiten Diebe nämlich den Wert der Fotoausrüstung ab.

Röntgengeräte auf internationalen Flugplätzen entsprechen unserem Standard. Auf den übrigen Flugplätzen hat die moderne Technik noch nicht Einzug gehalten. Ein Filmschutzbeutel empfiehlt sich, um alle Risiken, einschließlich der nicht fachgerechten Wartung der Geräte, auszuschließen.

Filme und Videokassetten sind einfuhrbedingt wesentlich teurer als bei uns. Kommt doch jemand in die Verlegenheit, sich in Venezuela einen Film kaufen zu müssen, ist es ratsam, auf das Verfallsdatum zu achten. Filme bieten Foto- und Souvenirgeschäfte sowie jede Apotheke an. Hat die Apotheke »turno« (Notdienst), sind sie sogar rund um die Uhr zu bekommen. Diafilme sind außerhalb Caracas nicht so leicht erhältlich. Daher, das Fotomaterial von zu Hause mitzubringen. Die Filmentwicklung kostet wesentlich mehr als bei uns, da effiziente Großlabors fehlen. Bei der Abgabe zur Filmentwicklung verlangt der Händler eine Anzahlung. Der Kunde muß alle Bilder abnehmen. Staubkörner und Fusseln werden als Reklamation nicht akzeptiert. Besser seine Diafilme nur dort abgeben, wo das Geschäft den Film selbst entwickelt und nicht an ein anderes Labor weiterschickt.

In Venezuela herrschen andere Lichtverhältnisse. Die Sonnenintensität ist mittags, bei blauem Himmel, so gewaltig, dass starke Kontraste entstehen, die der Sonne ausgesetzte Objekte außerordentlich grell erscheinen und im Schatten liegende Objekte im Dunkeln verschwinden läßt. Hier schafft ein Polarisationsfilter Abhilfe. Gleichzeitig verhindert er störende Lichtreflexe auf Wasseroberflächen und Spiegelungen in Glasscheiben. Viel Blau strahlt ein wolkenfreier Himmel ab. Aufnahmen weisen dann oft einen Blaustich auf (z.B. Schnee auf den Berggipfeln). Hier hilft ein Skylightfilter. Fotografen nutzen bevorzugt die Vormittags- und Nachmittagssonne.

Wer Dschungeltouren unternimmt, ist mit einem Blitzgerät oder hochempfindlichen Film gut beraten, da das grüne und dichte Blätterdach nur Lichtstrahlen in Kegelform eines Scheinwerfers durchläßt. Kamera und Filme lassen sich durch ein Feuchtigkeit absorbierendes Salz (Silicagel) schützen.

Wasserabweisende, stoßsichere und stabile Fototaschen sind empfehlenswert. Noch wichtiger ist, dass sie nicht auffallen. Die Markennamen vorher abtrennen, da sie sofort verraten, dass sich hier ein wertvolles Objekt verbirgt.

Wer wollte wohl seine Reiseeindrücke nicht ablichten und mit nach Hause nehmen? Traumstrände, Tier- und Pflanzenwelt, faszinierend und exotisch zugleich. An Motiven fehlt es da nicht. Die Fotografierleidenschaft führt jedoch mitunter dazu, dass die Achtung vor dem Menschen und elementare Anstandsformen in Vergessenheit geraten.

Beim Ablichten von Personen vorher um Erlaubnis bitten, damit sie sich nicht wie Tiere im Zoo vorkommen. Als vorteilhaft erweist es sich, wenn man versucht, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, um Vertrauen aufzubauen. Meist erhält man dann das Einverständnis. Kinder stellen sich oft unaufgefordert in Pose und drücken damit ihre unbeschwerte Lebensfreude aus. Manche Kinder geben sich allerdings so geschäftstüchtig, dass sie hierfür ein paar Bolívars verlangen. Bedeckt halten sich dagegen die Indianer, die dem weißen Mann eher skeptisch gegenüberstehen und Fotos verweigern. Auf keinen Fall mit der Kamara bewaffnet in Häuser oder Hütten eindringen, um zu fotografieren. Aus Sicherheitsgründen auch keine Fotoexkursionen in die Elendsviertel unternehmen.

Unter Strafe steht das Ablichten von Soldaten und militärischen Einrichtungen (auch »alcabals«), Industrieanlagen und Polizisten. Ferner ist das Fotografieren im Flughafen- und im Metrobereich verboten.