Santa Elena de Uairén
Santa Elena de Uairén
El Paují - Urlaubercamps, betrieben von europäischen Aussteigern
Fund eines 154-karätigen Bolívar-Diamanten in Icabarú
Nun fehlen nur noch 50 km bis zum letzten größeren Ort vor der brasilianischen Grenze. Das gut 900 m über dem Meeresspiegel gelegene und 1931 von Kapuzinermönchen gegründete Grenzstädtchen Santa Elena de Uairén ist mit rund 10.000 Einwohnern das größte Städtchen der Gran Sabana. Ursprünglich hatten die Bewohner mit der Viehwirtschaft begonnen, doch Gold- und Diamantenfunde trieben die Viehhirten in die Zechen. Ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor ist der Grenzhandel mit dem nur 15 km entfernten Nachbarland Brasilien und das Geschäft mit dem Tourismus. Restaurants und Hotels sind in ausreichender Zahl vorhanden. Am Wochenende, wenn die Minenarbeiter in Santa Elena de Uairén ihr Geld verprassen, sind sie allerdings überfüllt. Am Busterminal warten eifrige Fremdenführer mit ihren dünnen Fotoalben auf Neuankömmlinge, um ihre Touren anzupreisen. Besondere Touren, z.B. eine Tafelbergbesteigung, führen sie allerdings nicht in ihrem Programm. Dafür finden sich aber genügend Reiseveranstalter, die meist in ausländischer Hand sind. Einfache Tagesausflüge mit dem Jeep kosten 25 US-$ pro Person, wenn sich mindestens vier Personen zusammentun. Die Hubschraubermiete beträgt 500 US-$ pro Stunde. Vom Busterminal verkehren regelmäßig Busse zu den brasilianischen Großstädten wie z.B. Manaus. Nicht vergessen, sich einen Ausreisestempel von der Ausreisebehörde (DIEX) zu besorgen (unweit des Busterminals). Die Busgesellschaft funktioniert ungewöhnlicherweise auch als Wechselstube, so dass sich die Busfahrt in Bolívar, Real oder US-Dollar begleichen läßt. Im übrigen ist die Gran Sabana dollarisiert: jedes Geschäft nimmt gerne Dollars entgegen.
Das Folklorefest »Fiesta de Santa Elena« findet zwischen der zweiten und dritten Augustwoche statt. Einheimische Feriengäste stürmen dann die Quartiere und belegen sämtliche Hotels.
Ausflugsziele in der Umgebung
Ein Ausflug in die Gold- und Diamantengebiete um Icabarú und El Paují lohnt unbedingt. In den Läden zahlen die Schürfer für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs mit ihren bescheidenen Funden, die der Besitzer flink abwiegt. Unsere Route führt an den Indianerdörfern Maurak und Parai-tepuy vorbei. Nach insgesamt 76 km folgt linker Hand eine Nebenstrecke zum Wasserfall Salto Catedral mit vorgelagertem See. Die Hauptstraße 5 km weiterfahren bis sich rechts eine Piste zum natürlichen Schwimmbecken Pozo Esmeralda auftut. Nach El Paují sind es dann keine 4 km mehr.
El Paují, ein zurückgebliebenes Dorf ohne Anschluß ans Telefonnetz, ist Ausgangspunkt für Ausflüge zu den nahegelegenen Diamantenminen und den bereits erwähnten Wasserfällen. Unweit von Paují einige nur aus wenigen Hütten bestehende Urlaubercamps, die von Aussteigern aus Europa betrieben werden.
Von El Paují sind noch weitere 42 km bis zum Zechenort Icabarú, auf 480 m über NN. In Icabarú geht es im Gegensatz zu anderen Goldgräberorten auffällig ruhig und beschaulich zu, da ganze Familien die Minen ausbeuten, die ihr Metier auf die nächste Generation übertragen. Deshalb halten sich dort keine Abenteurer auf, die ihr Gold am Wochenende verprassen. International bekannt wurde Icabarú 1942, als ein Glückspilz in der Nähe den 154-karätigen Bolívar-Diamanten fand.