Stadt
Moderner Stadtkern
Fliegende Händler neben teuren Geschäften
Von der Altstadt bewegt man sich auf der Avenida Universidad Richtung Osten, bis sie ihren Namen in Avenida Mexico ändert. Auf der linken Seite der Stadtteil Candelaria mit vielen gemütlichen spanischen Gaststätten und Schuhläden. Am Ende dieser Straße, an der Metrostation (Linie 1) Colegio de Inginieros vorbei, der Parque Los Caobos. Zur Rechten ragt der Turm der 1993 fertiggestellten Moschee empor. Dort, wo der Parque Los Caobos am Autobahnkreuz Plaza Venezuela in den Botanischen Garten übergeht, liegt die Plaza Colón mit ihrem himmelwärts strebenen Kolumbusdenkmal. Etwas weiter östlich schließt sich die Plaza Venezuela an, deren Springbrunnen besonders schön ist, wenn ihn abends bunte Scheinwerfer anstrahlen. Die gleichnamige Metrostation liegt ein Stück weiter östlich, wo die Fußgängerzone Sabana Grande (l) ihren Anfang nimmt.
Dort beginnt der moderne Stadtkern, der um so moderner wird, je weiter wir uns ostwärts begeben. Die Länge des Boulevards beträgt ungefähr zwei Kilometer: er erstreckt sich von den Metrostationen Plaza Venezuela über Sabana Grande bis nach Chacaíto. In dieser Zone sind nicht gerade günstige Boutiquen, Buchläden, Parfümerien und Schuhgeschäfte zu finden. In den Schallplattenläden sind die letzten Merengue- und Salsahits erhältlich, und die T-Shirt-Läden bieten den neuesten Aufdruck in englischer Sprache an. Auf dem Boden legen fliegende Händler ihre Ware auf Plastikfolie oder Pappkartons aus. Dort tummeln sich aber auch viele Künstler mit Bildern oder Schmuck. Kunsthandwerk erhält man nicht nur in den teuren Geschäften, sondern auch auf den kleinen Indiomärkten in der Nähe des Brunnens auf der Plaza Venezuela oder an der Metrostation Chacaíto. Kurz vor dem Metroschacht in Richtung Osten führt eine Treppe hinab. Dort unten bietet der Indiomarkt nicht nur heimische Gegenstände feil, sondern auch peruanische Ware. In Chacaíto ist die Fußgängerzone zu Ende, in der auch drei Kinocenter, viele Eisdielen, Restaurants und Cafés ihre Dienste anbieten. Der beliebteste Treffpunkt ist das Gran Café an der Metrostation Plaza Venezuela. Von hier aus läßt sich das bunte Treiben stundenlang beobachten: Schuhputzer, bettelnde Kinder, um Trinkgeld buhlende Clowns und Musiker sowie Rosenverkäufer. Die Tischnachbarn diskutieren nicht nur über Pferderennen oder das letzte Baseballspiel, sondern gleichermaßen über Politik und Wirtschaft. »Sekretärinnen« suchen nach Feierabend jemanden, der sie einlädt. Mit einigen kann man sich auch verabreden. Widersteht jemand später den Reizen nicht, bekommt er rasch den Preis genannt. Sitzen im Café keine Frauen, so kann es sein, dass Schwulentag ist. Eine Zeitlang war es der Dienstagabend. Am anderen Ende des Boulevards liegt das Café Papagallo. Wer noch nicht genug vom Einkaufsbummel hat, folgt der Straße bis zum neuen Einkaufszentrum El Lido. Dort verlangen die Verkäufer bereits höhere Preise als in der Fußgängerzone. In der nördlich verlaufenden Parallelstraße Avenida Francisco Solano López hervorragende Restaurants mit mittlerem Preisniveau.
Einladende Stadtteile
Altamira und La Castellana
In den Stadtteilen Altamira (m) und La Castellana (n) eine ganze Reihe luxuriöser und internationaler Restaurants. Von der Metrostation (Linie 1) Altamira muß man allerdings noch einiges zu Fuß zurücklegen. Ein geräumiges Einkaufszentrum mit dem Namen Centro Plaza ragt in der Nähe empor. Der größte Glasbau der Stadt heißt Parque Cristal und steht an der Metrostation (Linie 1) Parque Del Este. Er gilt als eine der feinsten Adressen, und die Unternehmen zahlen dort die höchsten Büromieten.
Las Mercedes
Ein Stadtviertel für betuchte Bürger ist Las Mercedes (o). Jedoch liegen dort die guten Restaurants und Geschäfte nicht so dicht beieinander. Erwähnenswert noch das Einkaufszentrum Paseo Las Mercedes. Wer sich für Literatur interessiert, wird hier, im größten Buchladen der Stadt, fündig. Das reichhaltige Angebot zu Venezuela reicht von Flora und Fauna über Indianerkulturen bis hin zu besonderen Atlanten. Von der Metrostation Chacaíto fahren die Metrobusse 221, 222, 211 nach Las Mercedes, wobei letztgenannter den Stadtteil nur streift.
Chuao
Die pompöse Glitzerwelt ist im Stadtteil Chuao in Form des größten Einkaufsparadieses Lateinamerikas, CCCT (p), zugegen (ausgeschrieben Centro Comercial Ciudad Tamanaco). Der Ölreichtum spiegelt sich in den Preisen der Boutiquen wider. Dieses Einkaufszentrum ist so riesig, dass wir uns darin verlaufen können. Gar nicht so leicht, jemanden zu finden, der sich dort auskennt. Von der Metrostation (Linie 1) Altamira Metrobus 201. Im Kontrast dazu die günstigen Einkaufszonen der armen Bevölkerung an beiden Enden der Metrolinie 1 sowie im alten Stadtzentrum bei der Metrostation (Linie 2) El Silencio.