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Ausklang

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Last but not least – Ausklang

Nationalbibliothek und die Kirche San Francisco

Pressemuseum Museo sowie Criollo de Raúl Santana

Ein paar Schritte weiter westlich vom Erzbischöflichen Palast gelangt man zum Rathaus (Consejo Municipal), das in seiner langen Geschichte verschiedenen Zwecken diente. Bis zum ersten Erdbeben wurden dort Priesterseminare veranstaltet. Nach dem letzten Wiederaufbau zog hier die einzige höhere Lehranstalt des Landes ein. Danach wurde es in eine königliche Universität verwandelt, an der Professoren Philosophie, Theologie und Grammatik lehrten. Zugang hatten nur weiße junge Männer, die eine christliche Moralvorstellung mitbrachten und keine kriminelle Vergangenheit aufwiesen. In den Räumen unterschrieben die Spanier auch die Unabhängigkeitserklärung des Landes. Erst 1870 zog die Stadtregierung dort ein und veranlaßte zahlreiche Umbauten, so dass den Bau nun ein neoklassizistischer Stil prägt. Die Regierung brachte dort ein bescheidenes Pressemuseum sowie das Museo Criollo de Raúl Santana unter, in dem an das »alte Caracas« erinnert wird. Außerdem hängen dort Gemälde des Künstlers Emilio Boggio. Eine kleine archäologische Sammlung liegt ebenfalls aus (geöffnet: Di-So 9.00-12.00h und 14.00-18.00h).

Nach der Straßenüberquerung in südwestlicher Richtung treffen wir auf das Kongreßgebäude (Capitolio). Im 17. Jh. wurde es als Kloster »La Concepción« erbaut, bei Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut. 1874 verwies der Diktator Guzmán Blanco die Katholische Kirche des Landes. Nur 114 Tage dauerten die Umbauarbeiten zum heutigen Kapitol. Die goldene, in Belgien gefertigte Kuppel setzten die Arbeiter erst sechzehn Jahre später drauf. Unter ihr befindet sich der »Elíptico«-Saal, den eine Deckenmalerei, ein überdimensionales Gemälde der entscheidenden Schlacht von Carabobo, ziert. Weitere Gemälde anderer venezolanischer Künstler, wie A. Michelena, C. Rojas und T. Salas. Die Unabhängigkeitsurkunde aus dem Jahre 1811 liegt im Salón Azul aus. In einem schwarzen Marmorkasten wird der Schlüssel zur Urne mit Simón Bolívars Asche verwahrt. Heute tagt dort das venezolanische Parlament. Im Innenhof stehen schattenspendende Palmen, in der Mitte ein Brunnen (geöffnet: Di-So 9.00-12.00h und 14.00-17.30h).

Südlich, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, zeigt sich die neugotische Fassade der Nationalbibliothek (Biblioteca Nacional). Dort kann man Tausende von Büchern und nationalen Dokumenten einsehen; keine Ausleihe (geöffnet: Mo-Sa 8.00-18.00h).

An der Häuserblockecke ostwärts erhebt sich die Kirche San Francisco (Iglesia San Francisco), deren Bau der Franziskanerorden 1575 veranlaßte. Das Erdbeben im Jahre 1641 zerstörte auch sie. Der Wiederaufbau dauerte ganze 104 Jahre. Das Erdbeben von 1812 hinterließ nochmals seine Spuren. Unter Einfluß des Diktators Guzmán Blanco bekam sie 1887 eine Fassade im neugotischen Stil verpaßt. Guzmán Blanco war es an einem harmonischen Gesamtbild mit dem neugebautem Kapitol und der Universität gelegen. Innen stehen vier verschiedene Barockaltäre. 1813 erhielt Simón Bolívar dort den Ehrentitel des „Befreiers von Amerika“, 1842 fand dort seine Begräbnisfeierlichkeit statt (geöffnet: täglich 6.00-12.30h und 15.00-19.00h).

Die Straße nach Süden überquerend, trifft man auf das unübersehbare Centro Simón Bolívar mit seinen beiden emporragenden Türmen. Dort ist das erste Einkaufszentrum Caracas nebst Tiefgarage untergebracht.

Noch einmal die Straße in südlicher Richtung überqueren, und man steht vor der Kirche Santa Teresa (Basílica de Santa Teresa). Hier residierte 1770 San Felipe Neri. Guzmán Blanco ließ sie 1870 abreißen. Beim späteren Wiederaufbau vereinigte man die beiden Kirchen Santa Ana und Santa Teresa unter einer Kuppel und verlieh ihnen einen klassizistischen Stil. Der Hauptaltar markiert jenen Punkt, wo die Fundamente beider Kirchen zusammentreffen. Der Papst erklärte die Kirche bei seinem Besuch 1974 zur »Basílica« (Hauptkirche).

Etwas weiter südlich gelangen wir zum Nationaltheater (Teatro Nacional), das Präsident Cipriano Castro 1905 erdbebensicher erbauen ließ.

Zwei Blocks weiter das gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Stadttheater (Teatro Municipal), wo heute das venezolanische Sinfonieorchester probt. Als vielversprechend stellen sich die Seitenstraßen im Stadtkern mit ihren vielen Bauwerken aus der Kolonialzeit heraus. An den Gebäuden lassen sich noch schmiedeeiserne Balkone und alte Fensterläden bestaunen.