Metro
Öffentliche Verkehrsmittel
Von A nach B
U-Bahn und Metrobusse
Die Metro, mit das beste, was Lateinamerika an öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt zu bieten hat, wird zur Hauptverkehrszeit stark beansprucht, so dass man zuweilen nicht mehr mitkommt. Die bis auf wenige Stationen nur unterirdisch fahrende U-Bahn ist eine der saubersten der Welt: keine bemalten Sitze oder Wände, weit und breit kein Müll, nicht einmal Zigarettenkippen auf den Bahngleisen. Die Betreibergesellschaft hat erstklassige Erziehungsarbeit geleistet. Essen und Trinken sind im Metroschacht verboten. Wer dabei ertappt wird, dem kann es passieren, dass Passagiere ihn auf das Verbot hinweisen. Die Caraqueños wollen ihre Metro sauberhalten. Doch es sind dieselben Personen, die beim Verlassen des Metrobereichs ihren Müll achtlos auf die Straße werfen. Wie die Metrozüge selbst, so wird auch der unterirdische Schacht durch eine Klimaanlage gekühlt. Videokamaras überwachen die Bahnsteige. 1983 wurde die erste Linie eingeweiht, 1992 beförderte die Metro bereits durchschnittlich 850.000 Fahrgäste pro Tag. Heute stehen drei Linien zur Verfügung mit insgesamt 45 km Streckenlänge. Zwei weitere Linien sowie die Verlängerung der Linie 3 sollen 61 km zusätzlich bringen und bis zum Jahr 2010 fertiggestellt sein.
So sauber wie die Metro sind auch die Metrobusse mit ihrem gut ausgebauten Netz von 24 Linien. Betriebszeit: von 5.30-23.00h. Über Fahrpläne mit detaillierten Abfahrtzeiten verfügen weder Metro noch Metrobusse. Lediglich die Zeitintervalle sind angegeben. Aus dem Betriebsbeginn und letzteren läßt sich die Abfahrtzeit dann errechnen. In jeder Metrostation hängt ein Umgebungsplan zur Orientierung, an den Metrobushaltestellen ein Übersichtsplan der Linie. An den Metrostationen El Capitolio (Linie 1) und El Silencio (Linie 2) beginnt eine längere Unterführungsstrecke (Transferencia), die beide Stationen miteinander verbindet.
Die Beförderungstarife richten sich nach drei Entfernungszonen. Die Fahrten kosten nur ein paar US-Cents. Am Schalter sind Einzelfahrkarten erhältlich. Die Entwertung erfolgt erst an der Schranke zum Bahnsteig. Bei der Ankunft am Zielbahnhof passiert man erneut eine Schranke, an der die Fahrkarte dann eingezogen wird. Die Schranke bleibt geschlossen, wenn der Fahrschein weniger wert war als die zurückgelegte Strecke, und man muß nachzahlen. Das Problem läßt sich mit einer Zehnerkarte umgehen, da hier die Streckenlänge bzw. Zone keine Rolle spielt. So umgeht man auch langes Anstehen an den Stationen im Zentrum und auf dem Einkaufsboulevard. Die Zehnerkarte (Multiabono) kostet US-$ 2, soll sie den Metrobus mit einschließen (Multiabono Integrado) ist sie etwas teurer.
Wichtig: Metrobahnhöfe sowie Metrobusstationen lassen sich an den vierfarbigen Streifen (rot, gelb, grün, blau) erkennen. Abends nach der Hauptbeförderungszeit sowie am Wochenende sind einige Eingangsschächte geschlossen und das offene Tor dann meist auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu finden. In Stationsnähe weisen Schilder, die ein großes orangefarbendes »M« mit einem Pfeil zeigen, auf die U-Bahnstation hin. KAE
Orientierung
Als topographische Anhaltspunkte eignen sich die Hochhäuser des »Parque Central«, die mit ihren 65 Stockwerken aus dem Häusermeer herausragen. Sie befinden sich in der Nähe des Hilton-Hotels und der Metrostation (Linie 1) Bellas Artes. Auch die beiden halb so hohen Türme des ersten Einkaufszentrums von Caracas, des Centro Simón Bolívar, können beim Sichzurechtfinden dienlich sein: es liegt im Zentrum westlich des »Parque Central«, an der Avenida Bolívar. An der Plaza de Venezuela, dort, wo der Einkaufsboulevard der Sabana Grande beginnt, erhebt sich der »Torre de la Previsora«, ein hoher Turm, auf dessen Display Uhrzeit und Temperatur abwechselnd aufleuchten.
Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann sich noch an den Autobahnkreuzen orientieren. Im Nordwesten, beim Parque Naciones Unidas, liegt das Autobahnkreuz »La Araña«, auf das jeder stößt, der vom Flughafen Maiquetía kommt. Von dort aus kann man in den Südwesten (Richtung Zoo) bzw. Südosten (Richtung Pferderennbahn) oder in den Osten fahren. Die Autobahn »Francisco de Fajaro« führt nach Osten. An der Verzweigung »El Pulpo«, bei der Zentraluniversität, führt nochmals eine Abzweigung nach Süden in Richtung Pferderennbahn. Weiter östlich gelangt man zur Drehscheibe »El Ciempiés«, zwischen dem Flughafen »La Carlota« und dem Stadtbezirk »Las Mercedes«. Von hier aus besteht die Möglichkeit, sich nach Süden, Richtung La Trinidad, und von da aus nach El Hatillo zu begeben. Nordöstlich gelangt man zum Autobahnverteiler »Altamira«, der auf die Avenida Libertad oder etwas weiter nördlich auf die Avenida Francisco de Miranda führt. Im Norden der Stadt verläuft die »Cota Mil«, die auch Avenida Boyacá heißt und die im Osten am Autobahnkreuz »Boyacá« endet. An der 17 km langen Av. Boyacá hat die Stadtverwaltung an einigen Stellen Aussichtsplätze mit Parkmöglichkeiten eingerichtet. Vom Autobahnkreuz im Osten fährt man in den Süden durch den Stadtbezirk La Urbina oder in den Osten nach Guarenas über die Universität Metropolitana.
Ein Mietwagen lohnt sich angesichts des Fahrstresses nicht. Auch die für uns ungewohnte venezolanische Fahrweise erhöht die Unfallgefahr. In der Großstadt ist obendrein die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Wagen aufbricht oder einen Reifen klaut, größer als auf dem Land. Außerdem ist die Parkplatzsuche nervenaufreibend, und die Mietpreise stehen im Vergleich zu Metro oder Taxi in keinem vernünftigen Verhältnis.