Halbwüste in Küstengegend

Badevergnügen zwischen Kakteen und Dornengewächsen

Wegen der geringen Niederschläge in den Küstengebieten der Halbinsel Paraguaná bis Coro erstreckt sich in dieser Gegend eine von Kakteen und Dornengewächsen gesäumte Halbwüste. Vertreten sind hier hauptsächlich Kugel- und Säulenkakteen. Auch baumartige, mehrere Meter hohe Kakteen sind keine Seltenheit. Diese Vegetation ist auch auf den vorgelagerten Inseln einschließlich Margaritas zu finden. Die Zone entstand durch Rodung und Überweidung in der Vergangenheit. An anderen Küsten gibt es hingegen noch größere Palmenbestände und dichte Mangrovensümpfe. Die Mangroven bilden einen grünen Gürtel zwischen Meer und Land und heißen auch Gezeiten- oder wandernde Wälder, die dem Meer Land abgewinnen, indem sie mit ihren Wurzeln Schlick und angeschwemmten Sand zurückhalten. Gleichzeitig schützen sie das Hinterland vor Stürmen, Erosion und Überschwemmungen. Bei einer Wassertemperatur von 24° C gedeihen sie am besten. Die Stützwurzeln der Mangroven fußen in sauerstoffarmen Schlickböden und werden von Salz bzw. Brackwasser umspült. Luftwurzeln versorgen die Mangroven mit Sauerstoff, den sie über kleine wasserdichte Öffnungen mit winzigen Poren aufnehmen. In den Küstengebirgen, auf der küstenabgewandten Seite, wo die Passatwinde den ersten Regen hintreiben, entstanden dichte Berg- und Bergnebelwälder. Dabei handelt es sich um einen Mischwald, dessen Baumwipfel bis zu 50 m Höhe erreichen. In einigen Waldregionen breiteten sich auch Orchideen aus. An der küstenzugewandten Seite lassen sich bis zu einer Höhe von 500 m Trockenwälder finden, die mit jährlich 1.000 mm Regen auskommen müssen. Diese sind nicht dicht bewachsen, so dass Platz bleibt für Buschwerk, Kakteen und Akazien. Erhöhte Brandgefahr herrscht in den Trockenwäldern ständig. An der Ostküste sind viele Brackwasserlagunen entstanden. Auf laritrotem Boden wachsen Kakteen. Doch kommt hier auch schwarzsatter Humusboden, mit seinem normalen Pflanzenbewuchs, vor. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt im Küstengebiet und um den Maracaibosee herum zwischen 500 bis 1.000 mm.