Englands beliebtestes Wandergebiet

Natur und Ruhe im Lake District

Ganz im Nordosten des Landes, zwischen Lancaster und Carlisle liegt die Lieblingsregion der Engländer, der Naturliebhaber und fleißigen Wanderer. Diese Popularität hat zur Folge, dass die Gegend im Sommer ziemlich überlaufen ist. Das gilt vor allem für die Wochenenden.

Doch die Leute kommen nicht ohne Grund: die herrlichen Berge, die unberührten Seen und die zahlreichen markierten Wanderwege locken sie an. Sogar mit dem Mountain Bike lässt sich die Gegend erkunden. Im Mai und Juni sowie September und Oktober wird es erheblich ruhiger. Am schönsten ist es im Oktober, wenn sich das Laub färbt, aber auch der Mai mit seinem blühenden Rhododendron und den gelben Narzissen hat seine Reize.

Wanderungen, Fahrradtouren und Ausritte zu Pferde oder Pony werden angeboten. Die Wege sind so gut bezeichnet, dass man keine Sorge haben muss, verloren zu gehen. Die Berge sind nicht höher als 1050 Meter (Scafell Pikes), so dass ein Gipfelstürmer keine übermenschlichen Leistungen vollbringen muss. Also sich gleich eine Karte dieser Region kaufen, auf der die Wanderpfade eingezeichnet sind.
Autofahrer sollten sich die Ordnance Survey, Northern England Karte zulegen. Hier sind außer den Straßen auch noch die Jugendherbergen, die Campingplätze und die Sehenswürdigkeiten eingetragen.

Englische Romantik

Dieser Ort wurde auch dank einer Gruppe von Dichtern der Romantik berühmt, aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft bekannt unter dem Namen »Lake School«: .Wordsworth ;mit seinen bekannten »Daffodils«, .i.:Ruskin;, .i.:Shelley; ...

Alles sehr hübsch gereimt, aber halt wie die deutsche Romantik auch »reaktionär« in dem Sinne, dass angesichts des vielen Elends, der Streiks, des Hungers, der unwürdigen Behausungen usw. viel psychische Energie aufgewandt wurde, um wegzusehen und, statt die Probleme der Zeit aufzugreifen, lieber die harmlosen Osterglocken auf der Wiese beschrieben werden.

Shelley fällt hier allerdings etwas aus dem Rahmen, da er einmal an die Prinzipien der Französischen Revolution glaubte, kirchlichen Autoritäten misstraute und auch einen Volksaufstand in England guthieß, für den Fall, dass die Abgeordneten keine Parlamentsreform zuwege brächten.

Das Heil, die Harmonie wurden mit Blick nach rückwärts, ins Mittelalter, gesucht. Im Pessimismus, Agnostizismus und Romantizismus bezüglich sozialer Ordnungsvorstellungen sowie der Verfemung der Vernunft spiegelte sich hier wie dort das Bewusstsein eines Bürgertums, das sich durch soziale Probleme bedroht fühlte und seinen Glauben an den Fortschritt verloren hatte.

In diesem Zusammenhang: ist ja auch kein Wunder, dass Museen mit impressionistischen Bildern immer bestens besucht sind, während Naturalisten und Expressionisten bei weitem nicht deren Popularität genießen. Haben sich übrigens auch bei uns Rudolf Hagelstange sowie einige Kollegen gleich nach 1945 nicht entblödet, dummes Zeugs über hoppelnde Hasen auf dem Felde zu dichten?