Französischer Einfluss
Normannische Spuren
Französischstämmige Wörter im Englischen
Fachjargon und Wissenschaftssprache
Noch heute besteht das Alltagsenglisch überwiegend aus Wörtern germanischen Ursprungs. Wer Texte ins Englische zu übertragen hat, ist immer wieder verwundert, wie »einfach« Sachverhalte ausgedrückt werden müssen, um wirklich Englisch zu klingen. Uns erscheint das häufig richtig unterbelichtet oder kindlich, insbesondere wenn fortwährend kurze Hauptsätze gebildet oder diese zudem dann noch mit einem simplen »und« aneinandergefädelt werden. Übersetzer können ein Lied davon singen. Im Deutschen geht das nicht. Was im Englischen häufig auch verbal ausgedrückt wird, muß im Deutschen oft substantiviert werden usw. Allgemein läßt sich sagen, dass das Englische um so mehr französischstämmige Wörter enthält, je abstrakter und wissenschaftlicher es wird. Rund 80% des alltäglichen Vokabulars hingegen sind germanischen Ursprungs.
Das lateinisch-französische Vokabular im Englischen ist übrigens Erbe des Normanneneinfalls, s.u. Hastings, und beruht auf schlechten Nachhilfestunden. Nein, Quatsch: in der Tat waren die Kerle durch weichliches französisches Lotterleben korrumpiert, denn sie waren Wikinger, Nord-Mannen, und hatten ihre Sprache aufgegeben, da sie zum Bestellen von Austern, Hummer oder Froschschenkeln bei den einheimischen Köchen nichts taugte. Wollten sie Kalb ordern, so ging das in Frankreich nur noch als »veau« (veal). Die Angelsachsen hatten sich folglich umzustellen: das germanische »calf« blieb nur noch für das lebende Viech. Ähnliches gilt für Schaf (sheep und mutton, vom franz. mouton), Kuh (cow und beef, vom franz. boeuf), Schwein (pig bzw. swine und pork, vom franz. porc).