Blair
Regierungswechsel 1997
Tony Blair wird Premierminister
Mit dem Regierungswechsel zu New Labour unter Tony Blair wechselte die politische Richtung nur scheinbar. Die Privatisierung wurde weiter vorangetrieben, wofür das Britische Bahnnetz wohl das beste Beispiel darstellt. Die Aufsplitterung in zig private Anbieter, jeweils mit eigenen Zügen, Fahrplänen und Tarifen, jedoch alle auf einem Streckennetz operierend, führte zu dem Chaos und der Unzuverlässigkeit, für die das Zugsystem heute berüchtigt ist.
Ein sehenswerter Film dazu (und nicht nur dazu!) ist Der Große Ausverkauf.
Stärkung der Wirtschaft
Die Wirtschaft im allgemeinen hat sich indes wieder vom Schock der Major-Zeit erholt und in den letzten Jahren die längste Periode dauerhaften Wachstums seit 150 Jahren erlebt. Arbeitslosigkeit, Inflation und Zinssätze liegen alle weit unterhalb des europäischen Durchschnitts. . Der Dienstleistungssektor boomt, wovon London als größter Finanzplatz der Welt natürlich am meisten profitiert. Die Kehrseite der Medaille ist eine gesellschaftliche Schere, die sich immer weiter öffnet und ein Sozialwesen, bei dem es an vielen Ecken und Enden hakt. Das wirtschaftliche Wachstum erstreckt sich eben nicht über das gesamte Volk.
Abwärtstrends zeigen sich vor allem bei der Industrie. Den größten Anteil hat die Automobilherstellung, deren Firmen sich mittlerweile allerdings allesamt in ausländischem Besitz befinden.
Viehzuchtskandale
Auch die Landwirtschaft hat es in jüngster Zeit nicht leicht. Nachdem 1996 eine neue Version der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) auftrat, die durch BSE-verseuchtes Rindfleisch übertragen wird, folgte Massenpanik, Ausfuhrverbot von englischem Fleisch und Massenschlachtung von Vieh in ganz England. Hunderte Rinderfarmer erlitten Ruin. Kaum schien dieses Problem eingedämmt zu sein, ging mal wieder die Maul-und-Klauenseuche 2001 um, erneut 2007; erneut Exportverbote und Zerstörung zahlreicher Existenzen sowie mit Milliardenschäden.