Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Schottland und Wales

Body: 

Konflikte innerhalb Britanniens

Englische Expansionsbestrebungen

Einmarsch in Wales

Aus dem neuerwachten Nationalgefühl, welches in der Magna Carta zum Ausdruck kam, folgte noch etwas anderes: Eduard I. (1272-1307), Sohn Heinrich III., begann, sich in die Belange von Wales und Schottland einzumischen. Die Normannen zögerten nicht lange und fielen in Wales ein. Ein kurzer Feldzug 1284 brach den Widerstand der Waliser, zumal Heinrich III. den Sohn Llewelyn des Großen, Llewelyn ap Gruffydd, als Prinz von Wales anerkannt hatte, einen Titel, den seither alle erstgeborenen Söhne der britischen Krone führen. Eduard schlug nebenbei auch kräftig die aufmüpfigen Barone aufs Haupt, die König Johann ja die vermaledeite Magna Carta, eine Einschränkung königlicher Vorrechte, abgetrozt hatten. Er war überhaupt gut drauf, siehe London Dungeon.

Schottland

Die Beziehungen zwischen dem britischen Königreich und Schottland waren ausgesprochen zwiespältig. Die Lowlands, im Süden an England grenzend, gerieten unter normannischen Einfluß, während die Highlands sich sträubten und ihr keltisches Erbe bewahrten. Eduard I. zwang 1296 dreizehn Clanoberhäupter, ihn als Herrscher anzuerkennen und versuchte unter diesem Vorwand, Schottland zu erobern, allerdings ohne großen Erfolg. Das schottische Königtum seinerseits hatte selbst erhebliche Schwierigkeiten, das Gebiet zusammenzuhalten und zu regieren.

Um die Probleme all derer zu verstehen, die versuchten, Schottland zu beherrschen, muß man sich die geographischen Gegebenheiten des Landes vor Augen führen. Das Land, zumindest was die Highlands anbelangt, ist karg und unfruchtbar. Kahle, windgepeitschte Berge, enge Täler, tiefe Seen und unzählige Inseln. Die untereinander zerstrittenen Stämme und die Macht der Clanhäupter machten es den schottischen Königen nicht gerade leicht, dieses kriegerische Volk zu beherrschen. Der Sohn Eduard I., also der mit der Nummer zwei, war ein Tunichtgut und verspielte wieder alles, zuletzt sein Leben, indem ihm der Liebhaber seiner Frau Isabella einen glühenden Speer durch den After trieb. Finden wir unnötig und unästhetisch, denn wer sollte das ganze Zeugs denn nur wieder aufputzen?

Ein schottischer König

Es folgte Jakob Stuart VI. (1567-1625), König von Schottland, der über seine Urgroßmutter, eine Tochter Heinrichs VII., auch Anspruch auf den englischen Thron hatte. Die englische Krone war also auf dem Umweg über zwei Königinnen und einen König ohne Erben auf dem Haupt eines schottischen Königs gelandet. Jakob VI. von Schottland nannte sich Jakob I. von England und zog mit seinem Hof nach England um. Von nun ab lebten die schottischen Könige immer dort, betrachteten ihr eigenes Königreich aus einem englischen Blickwinkel und behandelten es wie eine ungebändigte Provinz. Der ungeliebte Act of Union vereinigte 1707 Schottland endgültig mit England, wodurch sich – zugegebenermaßen – die Lage beruhigte.
Wer tiefer in die Materie einsteigen will, wird sich in unser geliebtes Schottland verlieben