Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Thatcher

Body: 

Die Wirtschaft während der 90er Jahre

Ergebnisse der Tory-Regierung

Großbritannien hat eine lange Tradition der Deregulierung und Liberalisierung der Wirtschaft und des freien Marktes. Nachdem Frau Thatcher eine Politik einführte, die sich auf diese Werte zurückbesann, schien die britische Wirtschaft zunächst einen rapiden Aufschwung zu erleben. Doch die Zerschlagung der Gewerkschaften, die »Amerikanisierung« des Arbeitsmarktes durch Entfall von Schutzbestimmungen, Mindestlöhnen usw. führte nur scheinbar zu einer Besserung, denn viele der neuen Stellen waren »McJobs«. Das Bildungswesen lag im Argen, da es an Lehrern, Schulen und Büchern mangelte. Getreu des Wahlspruchs, sich aus der Wirtschaft rauszuhalten, unterblieb unter Thatcher die Förderung von Wissenschaft und Forschung, wichtigste Garanten für die künftige Entwicklung. Der Immobilienmarkt brach zusammen, rund neunzigtausend Häuschen wurden 1992 zwangsversteigert. Überall Schilder Office to let, For sale. Ganze Industriezweige wie Kohle und Stahl wurden gnadenlos rationalisiert und Hundertausende von Arbeitsplätzen ausradiert. Allenthalben sah man des Nachts cardboard cities entstehen, Pappunterlagen auf dem Boden oder Kartons, in denen sich die Obdachlosen verkrochen. In den 90er Jahren befand sich Großbritannien in einer schlimmen Wirtschaftskrise.

Ausverkauf

Viele traditionsreiche britische Unternehmen wie Sotheby´s oder der weltberühmte Hersteller von Ballettschuhen Freed of London wurden von ausländischen Konzernen aufgekauft. Der Labour Abgeordnete Tony Benn: »Seit wir unsere Fabriken zerstören, haben wir nur noch Industriemuseen vorzuweisen. Fremdenverkehr, die königliche Familie, Whisky und Tweedstoffe – davon leben wir. Wir sind eine Bananenmonarchie.« Der Erzbischof von Canterbury, George Carey: »Der Premierminister regiert eine isolierte, mediokre und kleine Nation«.