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Peinliches

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Fettnäpfchen vermeiden

Wie man unbeabsichtigt anstößig wirkt

Um Peinlichkeiten zu vermeiden: hair sind die Haare auf dem Kopf, hairs dagegen alle anderen. John Thomas und Lady Jane sind nicht nur literarische Figuren aus D.H. Lawrence´ Lady Chatterly, sondern bezeichnen die »private members«, was derart Eingeweihten ganz neue, unerhörte Dimensionen beim Lauschen von »My Sweet Lady Jane« von den Stones beschert. Auch Willy ist nicht nur ein Vorname, so dass wir uns über die Kühnheit einen Film »Free Willy« zu taufen, nur wundern können; auch mit »balls« sollte man in England nicht spielen, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit.

Ein kleiner Schwank

Man mache es auch nicht wie wir mit süßen siebzehn Jahren bei unserem ersten, abenteuerlichen Englandaufenthalt. Da gelang uns ein Kunststück, das uns beim Gedanken daran immer noch Schamesröte ins Gesicht treibt, woraus wieder unser Anstand und unsere Unschuld zu erkennen sind. Ein netter Londoner, den wir nach dem Weg gefragt hatten, führte uns ein wenig herum. Da man ja nun nicht stumm nebenherdackeln kann, zudem auch stolz und endlich freihändig ohne Unterrichtssituation seine Englischkünste unter Beweis stellen will, sagt man eben halt irgendwas. Das Wetter schied in dieser Situation als zu banal aus, aber der Verkehr, das war doch ein intelligentes Thema. Da »traffic« ja nun ein Allerweltswort ist, wählten wir ein viel schöneres, gehobeneres, das uns mal in unserem hochgeschätzten, drei Kilo schweren, antiken Langenscheidt-Schinken von 1911 – was auf unsere Gelehrsamkeit schließen läßt – ins Auge gefallen war: »A lot of intercourse here, isn´t it?«. Entgeisterung bei unserem Begleiter. »What?« Wir wiederholten unseren unsäglichen Satz. Dann ein herzhaftes, prustendes Gelächter und Aufklärung ... Peinlich, peinlich ... Zur Ehre besagten Schinkens und der unseren ist allerdings anzumerken, dass dieses Wort eben auch »gesellschaftlichen Verkehr« bedeutet, heute aber leider, aus gutem Grunde, fürchterlich selten vorkommt.