Einführung
Heimatstadt der Beatles
Pulsierende Metropole im Norden
Trotz der jahrzehntelang in Umlauf gebrachten Negativschlagzeilen, eine (er)lebenswerte Metropole. Und die Liverpooler, die sich selbst drolligerweise »Liverpuddlians« nennen, sind ein munteres Völkchen, dessen Humor und Lebensfreude sich jedem fremden Besucher der Stadt erschließen, sobald er die sprachlichen Barrieren glücklich überwunden hat.
In England tragen sie auch den Spitznamen scouse, welcher zugleich den Dialekt bezeichnet, und der Rest der Inselbevölkerung weiß eine Menge lustiger Histörchen über sie zu berichten. In den Pubs sollte man sich von den Einheimischen einige zum Besten geben lassen.
Der Mersey teilt Liverpool in zwei Hälften. Von einem Ende der Stadt zum anderen bringt einen die »ferry«, welche an einem glanzvollen Platz namens Pier Head ablegt. Gerry and the Pacemakers hatten´s doch auch schon gewusst. Kennt die eigentlich noch jemand? Seinerzeit eine der einzigen Bands, die den Beatles Konkurrenz machte.
Spannende Architektur
Zwei mächtige Gebäude, die 1910 hochgezogenen Liver Buildings (gesprochen »laiwer«, nicht wie das »liver« in Liverpool), weist die Stahlbetonbauweise als architektonische Zeugnisse des frühen 20. Jhs aus. Im Inneren befinden sich die Büros einer Versicherungsgesellschaft und darüber schweben zwei schwingenschlagende Vögel: die Liverbirds. Und wo wir gerade hier sind, sollte man nicht versäumen, einen Blick auf die imposanten Turmuhren zu werfen. Jeder Liverpooler wird gerne bestätigen, dass diese ihre Schwestern im Big Ben sowohl von der Größe als auch vom Gewicht her übertreffen. In Gang gesetzt wurden sie anlässlich der Krönung König Georg V. am 22. Juni 1911.
Politik und Intrigen
Die Liverbirds erfüllen den Zweck eines Wahrzeichens seit 1207, als König Johann grünes Licht für die Stadtgründung erteilte. Nicht ohne kriegerische Hintergedanken übrigens: es war ihm nämlich nicht entgangen, dass sich der Platz bestens dafür eignen würde, um hier seine Truppen für eine Eroberung des irischen Nachbarn einzuschiffen und wieder landen zu lassen. Da soll noch mal einer sagen, die Menschheit sei damals unverdorbener gewesen!
Wie dem auch sei: die damalige Stadtversammlung erteilte jedenfalls einem Künstler den Auftrag, für Liverpool ein Emblem zu entwerfen. Zugleich sprach sich der Rat für einen Adler als Wappentier aus, in dankbarer Anerkennung der Unterstützung König Johanns für die Gründung Liverpools. Allein, der beauftragte Kunstfritze muss wohl einige Bierchen zuviel getrunken haben. Jedenfalls besaß sein Adler gänseartige Schwimmfüße sowie ein Paar spitzer Ohren und trug zu allem Überfluss auch noch Algen im Schnabel. Um es kurz zu machen: die vermeintlichen Adler ähneln eher einem Kormoran und haben in dieser Gestalt die folgenden Jahrhunderte überstanden. Und so prangen die stolzen Vögel heute noch hoch über den Liver Buildings.