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Terrorismus

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Seit dem 11. September 2001

Angst vor Internationalem Terrorismus

Doch dass die Iren nicht die einzigen sind, die Bomben bauen, wurde spätestens am 11. September 2001 der Welt mit aller Deutlichkeit ins Gedächtnis gerückt. Im Anschluß an die Anschläge auf das World Trade Center reagierte Blair prompt und bot den USA seine tiefe Anteilnahme und Unterstützung in ihrem Kampf (»Kreuzzug«) gegen den Terrorsimus an.

Kriege für den Frieden

Letztere wurde im Afghanistan-Konflikt schon ein wenig auf die Probe gestellt. Richtig ernst wurde es dann allerdings, als Herr Bush sein Augenmerk auf den Irak lenkte. Spätestens hier stieß die Solidarität des »alten Europas« – Frankreich, Deutschland, etc. – auf ihre Grenzen. Ohne eine UN-Resolution wollte man sich nicht in völkerrechtliche Angelegenheiten einmischen. Doch Blair hielt Wort. Als wichtigster Bündnispartner ließ er mit seinem Kumpel George Soldaten in die Wüste einmarschieren, um den armen Irakern Frieden und Demokratie zu bescheren und Sadams Massenvernichtungswaffen unschädlich zu machen. Dumm nur, dass diese sich zunächst erst mal gegenseitig abschossen. Der Frieden existiert heute im Irak genauso wenig wie vor dem Krieg die angeblichen Massenvernichtungswaffen.

Es dauerte nicht lange bis auch das Vereinigte Königreich selbst die direkte Handschrift des Terrorismus zu spüren bekam. Am 7. Juli 2005 explodierte zeitgleich eine Reihe Bomben zur Hauptverkehrszeit an Knotenpunkten des öffentlichen Transports, wobei 72 Menschen starben und 700 verletzt wurden. Zwei Wochen später schlug ein weiterer Anschlag mit vier koordinierten Bomben fehl. In der Folge wurde der Brasilianer Jean Charles de Menezes von der Metropolitan Police Force erschossen, da diese ihn verdächtigten, ein Terrorist zu sein. Der Grund: Er trug eine Jacke.

vershärfte Sicherheitsmaßnahmen und innenpolitischer Widerstand

Doch nicht nur bei diesem Todesfall erschien die Anit-Terrorismus-Strategie Großbritanniens fragwürdig. Zivilrechtler beklagen die neuen, verschärften Gesetze, die beispielsweise verstärkt in die Privatsphäre eingreifen und die Dauer der Untersuchungshaft für Verdächtige verlängern. Gerade die zahlreichen britischen Moslems sehen sich berechigterweise durch diese Maßnahmen benachteiligt.

Dass das Gröbste noch nicht unbedingt ausgestanden ist, verdeutlichte eine Anschlagserie im Juni 2007 mit den Zielen Londoner Innenstadt und Glasgower Flughafen. Neben den ohnehin vorhandenen ethnischen Konflikten im Vereinigten Königreich gilt dessen Rolle im Irakkrieg als Grund dafür, dass das Land stärker vom Terror bedroht ist als seine europäischen Nachbarn.

Der Irakkrieg war es auch, der Tony Blair im eigenen Land politisch das Genick brach. Schon zu Beginn des Konflikts war die Mehrheit der Bürger gegen eine britische Beteiligung (es sei an den Demonstranten erinnert, der seit dieser Zeit auf der Wiese vor dem Parlament kampiert und zum Widerstand aufruft). Je mehr sich die Fehler häuften und je klarer es wurde, wie fadenscheinig die Gründe für den Krieg waren, desto mehr litt auch Blairs Ansehen in der Öffentlichkeit. Zwar konnte er 2005 ein drittes Mal die Wahlen für sich entscheiden, doch seitdem jagt eine Krise die nächste.

Eine Neubesetzung des Kabinetts im Mai 2006, bei der Home Secretary Charles Clarke vollständig und Deputy Prime Minister John Prescott faktisch entlassen wurden, sollte von Skandalen und innerparteilichen Unstimmigkeiten ablenken, konnte das angekratzte Bild von New Labour jedoch nicht entscheidend aufbessern. Am 27. Juni schließlich trat Blair als Premierminister zurück. Sein Nachfolger, voraussichtlich Gordon Brown, wird bei den nächsten Wahlen einen schweren Stand haben.