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Kings College

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Wahrzeichen der Stadt

Meisterwerk gotischer Architektur

King´s College und seine Kapelle

An der bedeutendsten Straße, der King´s Parade, gelegen, die am besten und authentischsten erhalten ist. Die ganze Straße gehört zum King´s College.

Es wurde 1441 von Heinrich IV. gegründet, der damals gerade 19 Jahre alt war, und unter Heinrich VII. vollendet. Erst unter Heinrich VIII. zu Beginn des 16. Jhs wurden die Arbeiten an der Innenausstattung abgeschlossen. Der König hatte sich in den Kopf gesetzt, dass dieses College alle anderen in den Schatten stellen sollte. Nach der Anzahl der Besucher zu urteilen, ist ihm dies durchaus gelungen. Die Kapelle gilt als unumstrittenes Cambridger Meisterwerk. Sie wurde nach Plänen des Königs im 15. Jh. errichtet. Im 18. Jh. entstanden weitere Gebäude im akademischen Stil jener Zeit. Betreten wir die weiträumige, gotische Kapelle, die ihren Ruhm in erster Linie ihren großartigen Fenstern und ihrem Gewölbe verdankt, auf großartige Weise aus unzähligen Rippen zusammengesetzt, die wie ein Strauß den Säulen entspringen (fan vaulting).

King´s College Chapel

Das Gewölbe von etwas 1875 Tonnen Gewicht wurde zunächst in einer Höhe von 24 Metern gemeißelt und dann in die Höhe gehoben. Auf welche Art ist allerdings unklar. Christopher Wren, der ja eigentlich Mathematiker war, soll beim Anblick der Decke gesagt haben: »Wenn mir irgendjemand verraten kann, welcher Deckenstein der erste war, baue ich eine genaue Kopie dieser Decke in einer anderen Kirche.« Bisher hat sich niemand gefunden. Die Feinheit der Arbeit ist einzigartig. Herrliche Reliefs unterhalb der Fenster schmücken den unteren Teil der Kapelle. Auf diesen Reliefs sind immer wieder Windhunde und Drachen abgebildet, die das Wappen umrahmen und über denen eine fein ziselierte Krone schwebt. Bei jedem Relief hat der Künstler die Stellung der Windhunde und der Drachen verändert. Die Wappen zeigen Lilien, die Fleurs de Lys, da die englischen Könige immer noch an ihrer Beziehung zu Frankreich festhielten.

Die Glasfenster auf der linken Seite veranschaulichen das Alte und das Neue Testament. Wir finden vorwiegend Stilelemente der Renaissance. Heinrich VIII. schenkte der Kapelle die schöne aus Eichenholz geschnitzte Orgel. Eine Zwischenwand trennt den Chor von dem Rest der Kapelle. In ersterem befindet sich ein schön gearbeitetes Chorgestühl. Im hinteren Teil thront ein barocker Rubens. Der Fußboden des Chors war ursprünglich als eine Art große Treppe über die volle Breite der Kirche zum Ostfenster hin ausgeführt. Als dann allerdings ein Spender 1968 dem College den Rubens vermachte, mußte diese Treppe vollständig abgetragen werden, damit das Gemälde nicht in das Fenster hineinragte. Amüsante Kleinigkeit: an den Wänden des Chors erkennt man hier und dort rote Graffiti. Sie stammen von den Mannen Cromwells, die damals schon die Kirchenwände bearbeiteten als seien es U-Bahnschächte und hier auch ihren Pferdestall unterhielten.

Diesem Umstand ist der Erhalt aller Fenster zu verdanken, denn Cromwell hatte allgemein ihre Zerstörung angeordnet. Da die Rösser dann aber im Zug gestanden hätten, beließ man sie. Zu der Kapelle gehört auch ein renommierter Chor, dem man beim evensong, wochentags außer montags gegen 17h (bitte überprüfen) oder bei den matins, sonntags gegen 10h, bzw. 15.30, dann wieder evensong genannt, lauschen darf (even, auch eve = poet. für evening). Feiertags ersetzt ein Sung Eucharist den evensong. Die Zeiten am besten überprüfen, denn außerhalb des Semesters ergeben sich Abweichungen, auch dann wenn der Chor mal wieder auf Tournee ist. Sollte während des Besuches in der Stadt ein Konzert dargeboten werden, so dieses keinesfalls versäumen.

Zum Stichwort Evensong: die Chöre in Cambridge zählen zu den besten der Welt. Führend sind die von King´s, St. John´s und Trinity College, letzterer sogar mit Frauen im Sopran. Genaue Termine sind am besten den aushängenden music lists, meist gleich neben der Kirchentür, zu entnehmen.

Die weißen Kerzen überall in der Kirche sind aus richtigem Talg hergestellt und für teures Geld aus Schweden eingeführt. Grund: andere Kerzen würden binnen kurzer Frist die helle Decke verrußen.

Gegenüber der Kapelle, auf der anderen Seite der King´s Parade ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jh.