Sprache
Kornisch Mitglied der keltischen Sprachfamilie
Einheimische verstehen
Wiederbelebung einer ausgestorbenen Sprache
Bevor die Normannen seinerzeit die Angelsachsen aufs Haupt schlugen, was sich bekanntlich in »ten sixty-six« abspielte, hatten diese die Kelten bereits in die bergigeren und unfruchtbareren Landstriche vertrieben, wo wir sie nun heimsuchen werden. Diesmal allerdings ganz friedlich. Gegenden mit starkem keltischen Einschlag sind in Südengland Devon und dann Cornwall, im Westen Wales und dann Schottland sowie natürlich ganz Irland. Wer die Bretagne kennt, wird sich in Cornwall von der Architektur und Atmosphäre her sofort heimisch fühlen. Wie in allen zentralisierten europäischen Nationalstaaten wurde die Kultur von Minderheiten und damit die Sprache als wichtigstes Vehikel kräftig unterdrückt, so dass sie heute in Südengland völlig ausgerottet ist, in Wales aber noch im Norden und auf der Insel Anglesey sowie in Nordschottland und ebenfalls auf den Inseln zu hören ist.
In dem Maße, wie Minderheiten assimiliert und damit ihrer Sprache und Identität beraubt werden, ihre Kultur also zu ungefährlicher, bedeutungsloser Folklore herabsinkt, werden die Verbote gelockert, ja das bisher Verpönte wird sogar gefördert. Richtet die britische Regierung doch Studiengänge für gälische Kultur und Sprache ein und hat dieser auch Sendezeit im Rundfunkprogramm eingeräumt. Ende 1992 wurde das Walisische dem Englischen immerhin als Amtssprache gleichgestellt, eine Sache, auf die man in anderen Ländern wohl noch lange warten darf. So wurde beispielsweise bei uns nebenan im Elsaß ein Prozeß von einer nächsthöheren Instanz allein deswegen aufgehoben, weil das ganze Gericht mitsamt Anwälten usw. in den heimischen elsässischen Dialekt (»Deutsch« darf man dort bei Strafe des Gesteinigtwerdens keinesfalls sagen) verfallen war, da das angeklagte Bäuerlein eben mal nur seine Muttersprache sprach, und das war eben nicht Französisch.