Pickering Place
Nicht nur für Hutkenner
Pickering Place
Himmlische Ruhe mitten in Westminster
Pickering Place: um zu diesem kleinen, von Häusern aus dem 18. Jahrhundert umrahmten Platz zu gelangen, benutzen wir den schmalen Durchgang bei Nr. 3 St. James´s Street, in der Nähe vom St. James´s Park. In dieser Gasse auf eine Gedenktafel achten, zur Erinnerung daran, dass hier die Republik Texas eine Vertretung hatte, als dieser Staat noch unabhängig war. Auf dem Pickering Place hat man inmitten der himmlischen Ruhe das Gefühl, sich fern der Stadt aufzuhalten. Hier war früher der Schauplatz zahlreicher Duelle. Aber das ist lange her; da durften die Männer noch richtige Männer sein ...
Da wir gerade in der Nähe sind: warum nicht mal einen Blick in den Laden von Lock & Co. in der St. James Street werfen? Seit 1676 versorgt Lock die feinen Herrschaften, auch die königlichen, mit maßgefertigten Hüten. So orderte der Herzog von Wellington in dem unscheinbaren Laden seinen schmalen Zweispitz, den er am 18. Juni 1815 bei der Schlacht von Waterloo trug. Churchill, de Gaulle, Chaplin, Bob Hope, Laurence Olivier und selbst Dallas-Star Larry Hagmann zählen zu den Kunden. Renner ist natürlich der Bowler Hat, der hier auch Coke genannt wird, benannt nach dem Gutsherrn William Coke, der 1850 für seine Wildhüter eine widerstandsfähige Kopfbedeckung suchte. Der berühmte Hut ist also als durchaus proletarische Kopfzier und aus ganz praktischen Gründen entstanden. Die Gebrüder Lock fertigten einen Prototyp, den der Adelsmann auf seine Weise testete: er warf ihn auf den Boden und sprang mit den Füßen darauf. Der Kopfschmuck überstand die Probe mit ein paar Beulen und wurde prompt geordert. Bei nachlassender Nachfrage in seinem Heimatland läuft der Hut im Ausland um so besser. Preise? Na so 200 . Hat man sein Haupt einmal vermessen lassen, so geht die Schablone in die über dreihundert Jahre alte Kundenkartei ein, so dass man nicht immer wiederzukehren braucht, wenn ein neuer Zylinder, Bowler u.ä. fällig ist. Praktisch.