Europapolitik
Außenpolitische Reibereien
Britische Europaphobie
Die Regierung zieht eine Einladung an deutsche Repräsentanten zu Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs zurück. Die Sun sah die Hunnen (the Huns; Deutsche) schon im Stechschritt vom Buckingham Palace zum Big Ben marschieren. Fotomontagen von SS-Truppen auf dem Weg halfen schlichteren Gemütern, sich das richtig vorstellen zu können.
Patrick Nicholls, Vorsitzender der britischen Konservativen, reitet wilde Attacken gegen Europa, ein Kontinent, der von zwei Ländern beherrscht werde, von denen eines Europa in zwei Weltkriege gestürzt und das andere sich als unfähig erwiesen habe, auch nur einen Krieg zu gewinnen, wenn nicht die überwiegend aus Engländern, Amerikanern und Deutschen bestehende Französische Fremdenlegion eingegriffen hätte.
»Viele meiner Landsleute haben ihr Leben wegen des Mottos »Deutschland über alles« verloren«, schrieb der Parteivize. Frankreich habe »die Nerven, sich als Volk von Widerstandskämpfern darzustellen, während es in Wirklichkeit eine Nation von Kollaborateuren war, deren heutiger Präsident (gemeint ist François Mitterrand, ein Chamäleon, das u.U. auch unter Pétain diente), wie wir alle wissen, sich mit Verbindungen zum Vichy-Regime schmückte«.
Nun ja, so Unrecht hatte er nicht, nur sagen darf´s ein Politiker nicht. Uns ist das wurscht, und wir setzen gleich noch eins drauf, damit auch jeder sein Fett wegkriege.
Die Unterschrift zu eben erwähntem Foto lautet:
»Ich gebe mich mit meiner ganzen Person dem Marschall Pétain wie er sich Frankreich gegeben hat. Ich verpflichte mich ihm zu dienen und seiner Person und seinem Werk treu zu bleiben.«
(»Je fais don de ma personne au maréchal Pétain comme il a fait don de la sienne à la France. Je m´engage à servir ses disciplines et à rester fidèle à sa personne et à son oeuvre.«)
François Mitterrand.