Restaurants
Londoner Restaurants
6000 Restaurants, über 100 nationale Kochstile, 31 Lokale mit Michelin-Sternen (mehr als jede andere Stadt außerhalb von Paris): Londoner haben sich an die kulinarische Viel-falt gewöhnt, die sich seit der Gründung des Commonwealth durch Millionen legaler und anderer Einwanderer ergab. Für unkundige Besucher wird´s schwieriger. Ob Paella oder Gyros dem Gaumen zusagen, weiß man ja längst. Aber was ist, wenn wir uns beim Afrikaner an der Ecke zwischen Kuku Wa Kupka und Egusi entscheiden sollen?
Nicht jeder Wirt fügt seiner Speisekarte (menu) eine englische Übersetzung bei, aber das macht nix: Nutzen Sie die grenzenlose Abwechslung, die diese Stadt auch kulinarisch bietet. Bald wer-den Sie feststellen, dass ethnic food einen Höhepunkt Ihres Besuchs darstellt. Nur wer London nicht kennt, redet von seinem furchtbaren Essen. Für alle anderen gilt der Satz vom Genießer, der lieber schweigt.
Tipps für mehr Restaurantspaß
Namen. Wundern Sie sich nie über merkwürdige Namen.
Reservieren. Von Do-Sa ist telefonische Tischbestellung angeraten, bei zentralen Trend-plätzen sogar jederzeit. Bei Nichterscheinen verklagen gehobene Re-staurants schon mal auf Ver-trags-bruch. Da Ausländern nicht beizukommen ist, gehen manche zur schrift-lichen Reservierung über, samt Anzahlung. Beim zuverlässigen Buchungsdienst www.toptable.co.uk winken Rabatte.
Planen. Immer mehr greift die Unsitte des multiple seating system um sich: Ein Tisch wird pro Abend mehrmals vergeben, etwa von 19-21h und 21-23h. Im Zweifelsfall wählt man die spätere Variante, um sich zum Schluss nicht hetzen zu müssen.
Plazieren. In besseren Restaurants sucht man nicht beliebig einen Tisch aus. Der Tisch-An-weiser diktiert das Geschehen, ist aber für dezente Wünsche stets empfänglich.
Festhalten. Der durchschnittliche Preis für ein gutes Essen im ordentlichen Restaurant liegt bei 20-30 , ohne Getränke.
Weinen. Wein bereitet den nächsten Schock. Selbst Fusel gibt´s nicht unter 8 , dafür sind Premier Crus aus dem Medoc mit 40-60 günstig.
Rauchen. Auch wenn´s noch nicht Gesetz ist: Viele Restaurants sind inzwischen qualmfreie Zo-nen. Raucher nehmen zur Sicherheit einen Pulli mehr mit, für die Zigarettenpause vor der Tür.
Tipps für Tips
Zahlen. Wenn zusammengehörige Personen am selben Tisch Platz nehmen, sind Sammel-rech-nungen üblich. Wer getrennte bills wünscht, sagt dies gleich. Rechnung stets überprüfen!
Tippen. London ist nicht New York, auch ohne Trinkgeld zu hinterlassen kommt man lebend aus dem Restaurant. Allerdings sind 10-15% des Rechnungsbetrages als tip üblich. Wer weniger gibt, äußert Unzufriedenheit mit der Bedienung. Falls das Restaurant aber eine service charge (meist 12-15%) erhebt, erübrigt sich Trinkgeld.
Klagen. Wer unzufrieden war, mache dies gegenüber der Geschäftsführung deutlich. Beschwer-den wird in der Regel mit ausgesuchter Höflichkeit begegnet.
Spartipps. Kaum teurer als Einzelgerichte sind zwei/dreigängige set lunches oder set dinners, die viele Restaurants schon ab 15 führen. Im West End sind zur umsatzschwachen Zeit von 17-19h/nach 22h pre/post theatre dinners verbreitet, die preislich dem set menu entsprechen. Schließlich greifen von 17-20h spottbillige beat-the-clock-dinners um sich, bei denen der Preis von der Uhrzeit abhängt: Wer um 18.30h (6.30pm) bestellt, zahlt rund 10 für ein Gericht, meist samt einem Bier oder Softdrink.