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Renaissance

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Renaissance & Tudorzeit

1485-1603

Der Warenaustausch mit Nordamerika, Indien, Russland und dem Mittelmeerraum nimmt zu, was Londons Aufschwung beschleunigt. Fortwährend mangelt es an Platz in der City, was durch immer engere, immer höhere Bebauung nur unzureichend gelöst wird. Kurze Erleichterung verschafft Heinrich VIII., der den beschlagnahmten Besitz der katholischen Kirche zur Neubebauung freigibt.

1485 Heinrich Tudor (1457-1509) landet von der Bretagne aus in Milford Haven. Nach dem Sturz Richards III. besteigt er als Heinrich VII. den Thron und versöhnt durch seine Heirat mit einer Tochter Eduards V. auch die York. Damit sind die Rosenkriege beendet und die Ära der „neuen Monarchie“, der politischen Ausdrucksform der Renaissance, eröffnet: Heinrich wird von seinen Soldaten zum König ausgerufen.

1509 Heinrich VIII. (1491-1547) folgt seinem Vater und stellt in 38 Thronjahren die englische Welt auf den Kopf, ohne es anfangs zu wollen. Legendär ist auch Heinrichs Bauwut, der London verändert wie kaum ein Monarch vor oder nach ihm. So lässt er in Woolwich (1513) die ersten Großdocks anlegen.

1534 Mit der Suprematsakte zwingt Heinrich die Englische Kirche, ihn als Oberhaupt anzuerkennen, nachdem der Papst sich geweigert hatte, seine erste Ehe für ungültig zu erklären. Darauf bricht der König mit Rom und schafft im Zuge der Reformation die Klöster ab. Siehe Hever Castle.

1553 Maria (1516-58), katholische Halbschwester des früh verstorbenen Eduard VI. (1537-53), wird die erste von bislang sechs Königinnen. Umgehend lässt sie John Dudley, Herzog von Northumberland, und die ahnungslose Jane Grey (1537-53), die er neun Tage zuvor zur Königin ausgerufen hatte, hinrichten. Mit Hilfe ihres Kanzlers Stephen Gardiner beginnt Bloody Mary (nach der später u.a. ein Cocktail benannt wird) die katholische Restauration: Aufstände werden brutal niedergeworfen, Londons Henker schiebt Überschichten.

1558 Die 45 Thronjahre von Elisabeth (1533-1603) werden zum Goldenen Zeitalter. Sie stellt die Anglikanische Staatskirche wieder her, begründet mit dem neuen Glaubensbekenntnis unwiderruflich eine Kirchenordnung ohne Papsttum (1563) und lässt die katholische Thronprätendentin Maria Stuart wegen Verschwörung hinrichten (1587). Unter Elisabeth wird der Sklavenhandel von Afrika nach Amerika begonnen (1562), dort die erste englische Kolonie gegründet (1584), die Armada der führenden Seemacht Spanien besiegt (1588) und der Außenhandel revolutioniert. Die Lieblingstochter Heinrichs VIII. bleibt kinderlos.

1566 Etwa 200.000 Einwohner. John Gresham eröffnet im Beisein der Königin die Börse. Um 1575 wird das erste Gesetz „gegen Arbeitslosigkeit“ der Welt erlassen, in London entstehen erste Arbeitshäuser. Dem Bau der zentralen Wasserversorgung folgen weitere Zeichen zunehmender Urbanität, auch viele Vergnügungsstätten am Stadtrand.

1599 Burbage gründet das Globe Theatre am Südufer, wo Dramen und Lustspiele des Vielschreibers William Shakespeare (1564-1616) aufgeführt werden. Sein Altersgenosse Christopher Marlowe kommt im benachbarten Rose Theatre zum Zuge.

Haus Tudor

1485-1509 Heinrich VII., Graf von Richmond, verheiratet mit Elisabeth, Tochter von E IV.

1509-47 Heinrich VIII., Sohn von H VII.

1547-53 Eduard VI., Sohn von H VIII. aus dritter Ehe

1553-58 Maria die Katholische, Tochter von H VIII. aus erster Ehe

1558-1603 Elizabeth I., Tochter von H VIII. aus zweiter Ehe