Einkaufswut trotz Wirtschaftskrise?

Hochglanzgeschäft in Sheperd´s Bush

Größtes städtisches Einkaufszentrum in Europa

Während anderswo in der Welt die Menschen Hungers sterben, geht in Industriestaaten der Konsum munter weiter. So eröffnete in London das größte städtische Einkaufszentrum in Europa seine Pforten. 2,1 Milliarden Euro verschlang es bis zur Eröffnung. Besucher können sich nun in 265 Läden, fünfzig Restaurants und Cafés und bald auch in vierzehn Kinos zerstreuen. Sie treffen auf Holz ebenso wie auf Marmor und Leder, auf Touchscreens und Überwachungskameras, Glanz und Glorie berühmter Marken.

Zwei neue Bahnhöfe und ein Bausbahnhof wurden gebaut, die U-Bahn-Station verändert. Ein Parkservice nimmt Kunden in Empfang, die mit dem Wagen anreisten. Wachleute und Polizisten halten unerwünschte Besucher fern.

Sinnigerweise wurde der Konsumpalast gerade zu einer Zeit eingeweiht, in der Zeitungen ihre Wirtschaftsteile in Schwarz hüllten. Nachlassende Konjunktur, Finanzkrise, fallende Umsatzzahlen … Man darf gespannt sein, ob der neue Laden tatsächlich so viel Gewinn abwirft wie erwartet und alten Einkaufsgebieten die Kunden ablockt, oder ob er seine Pforten bald wieder schließt.

"Westfield London", gelegen im Viertel Sheperd´s Bush.

Besitzer: Commerzbank AG, Westfield Group