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Kew Gardens

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Botanischer Garten in London

Paradies an der Themse

Geschichte und Aufgaben der Grünanlage

Kew Gardens ist eine Idylle an der Themse, im Südwesten von London. Bildhübsche, mitunter auch seltene Pflanzen wetteifern um die Aufmerksamkeit der Besucher. Seit über 250 Jahren besteht der botanische Garten. Als Gründungsjahr gilt 1759, das Jahr, in dem der Park den Rang eines botanischen Gartens bekam. Zu dem Zeitpunkt wurde der erste Hauptgärtner eingestellt, um sich um Heilkräuter und Heilpflanzen zu kümmern. Zuvor hatte der 16 000 Quadratmeter große Fleck Erde einfach als königliche Grünanlage gedient, zu der auch das Schloss Kew Palace gehörte. Verantwortlich für das Gelände war Prinzessin Augusta, die Mutter von König Georg III.

Noch heute stehen einige Gebäude aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mitten im Park verbirgt sich hinter Büschen das "Eishaus", eine Höhle aus Ziegelsteinen, in der man im Winter Eis einlagerte. Das erhielt sich dort bis zum Sommer und diente zur Kühlung der Getränke.

Einen Blick lohnt das Palmenhaus, in dem Bambus-, Kokosnuss- und Kaffeepflanzen gedeihen. Zehn Klimazonen entdeckt man im "Princess of Wales Conservatory", und neugierig auf die Alpen macht das Haus der alpinen Pflanzen.

Bis in die 1970er Jahre diente der Garten hauptsächlich dem Kommerz: Man wollte mit den Pflanzen Geld verdienen. Heutzutage kämpft die Gartenleitung gegen Umweltzerstörung und Klimawandel. Eigentlich könnte man die Mitarbeiter als Helden bezeichnen. Ihre Werke werden zwar weniger beachtet als die von Berühmtheiten, doch leisten sie einen Beitrag zum Umweltschutz, dessen Größe wir oft gar nicht ermessen können. Man denke nur an die Pflanze, die sie von St. Helena gerettet haben: Sie war eine der letzten zwei Vertreterinnen ihrer Art.

Hunderte Angestellte arbeiten in Kew Gardens; viele von ihnen kümmern sich um die Suche und Aufzucht seltener Arten. Sie pflegen malträtierte Exemplare so lange, bis sie wieder gedeihen. Mitunter dauert das Jahre.

Mit der Milleniums Seed Bank verfolgt der Garten das Ziel, bis 2020 Samen von 25 Prozent der auf dieser Erde vorkommenden Pflanzenarten zu sammeln. Sie werden bei minus 20 Grad aufbewahrt.