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Diana

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Margaret und Diana: Die Sache mit den Stallmeistern

Nur an der Erziehung ihrer Töchter zeigt die Queen Mum kaum Interesse. Während sich die junge Elisabeth aus eigenem Pflichtbewusstsein früh auf ihre künftige Rolle vorbereitet, scheitert die Ehe von Margaret (1930-2002) kolossal. Als die Prinzessin ihren 65. Geburtstag begeht, verbleicht in Paris ihr Ex-Stallmeister und Fliegeroffizier Peter Townsend (1915-95). Diese Romanze hatte in den 1950ern weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Kirche und Establishment befürchteten, die Monarchie könne durch ihre Liebe zu einem geschiedenen Offizier Schaden nehmen. So beugte sich die als launisch bekannte Prinzessin 1955 der Staatsräson und heiratete später den Fotografen Anthony Armstrong-Jones.

1988 erlebt auch Prinzessin Diana heimliche Stallfreuden. Doch ihr Reitlehrer, Major Marc Hewitt, erweist sich als billiger Schuft, der 2003 ihre Liebesbriefe veröffentlicht, nachdem er zuvor schon saftige Details der fünfjährigen Affäre in einem Buch ausgeplaudert hatte. Verkaufszahl von Princess in Love: 75.000 Exemplare in zwei Stunden. (Würden wir das auch mal gern erleben? Alle im Verlag nicken.)

Der weitere Werdegang Dianas, bis hin zur UN-Botschafterin gegen Landminen, darf als Allgemeinwissen vorausgesetzt werden. Dass der Kasus aber auch nach ihrem Unfalltod nicht zur Ruhe kommt, liegt u.a. an bizarren Personen wie Paul Burrell. Dem un-stummen Diener widmet die ARD im Jan 2004 gar ein einstündiges Beckmann spezial. Dabei ist Burrell erst wegen eines Diebstahls zu Ruhm gelangt.

Weil er Gegenstände aus Prinzessin Dianas Nachlass entwendet hat, steht ihr zwielichtiger Ex-Butler im Okt 2002 vor Gericht. Da erklärt die Queen überraschend, sie habe von der Aktion gewusst. Also wird der Prozess eingestellt, und anstatt seine Geschichten über das Königshaus vor Gericht zu erzählen, erzählt er für 450.000 € im Daily Mirror auch von Tonbändern, die Diana nach der angeblichen Vergewaltigung eines Dieners bei Hofe aufgenommen habe. Die Vorwürfe gelten einem Mitarbeiter von Prinz Charles, die Bänder sind weg. Der Verdacht, dass innere Kreise der Monarchie Straftaten vertuschen, ist bis heute nicht ausgeräumt. Nachdem Burrell sich mit seinem Buch „Im Dienste meiner Königin“ eine goldene Nase verdient hat, lässt er sich in Florida für 800.000 € eine Villa bauen – angeblich, um „der feindlichen Presse zuhause“ zu entkommen.

Diana: Wieso trägt ihr Butler Frauenkleider?

Wenn man die Watergate-Komponente abzieht, gibt die Affäre um Dianas Lieblingsbutler 2002 einen good laugh her. Nach dem Tod der Prinzessin sitzt Paul Burrell (1958-) im Vorstand des Diana-Gedächtnisfonds. Bald sehen Polizisten, wie er in Frauenkleidern (!) eine Holzkiste aus Kensington Palace schleppt. Da er sich als Butler zu erkennen gibt, lassen sie ihn ziehen, doch als er samt Beute bei Trödelhändlern und in der TV-Show Through the keyhole auftritt, wird seine Wohnung durchsucht. Und schwupps, da liegen 310 Diana-Devotionalien: handsignierte LPs von Elton John, Briefe von Mutter Teresa, Hochzeitsteller, Kleider und die Peitsche von Indiana (!) Jones. Der royale Plunder soll 10 Millionen € wert sein. Unter Tränen beteuert Burrell wahlweise, er sollte das Zeug in Dianas Auftrag wegwerfen. Oder aufbewahren. Oder als Geschenk behalten. (Auch die Peitsche?) Dazu erzählt er Herzzerreißendes über der Prinzessin Güte. Einmal habe sie ihr Auto anhalten lassen, um Obdachlosen am Wegesrand ihren Pelzmantel zu schenken. Und es war nicht mal Martinstag!

William & Harry: Mehr Prinzen im Wartestand

Zwei letzte Absätze Royal Gossip seien uns gestattet. Schließlich geht es um die Zukunft der Monarchie.

Charles´ Erstgeborener, William Arthur Philip Louis Windsor (1982-), scheint – bei aller äußerlichen Ähnlichkeit mit Mutter Diana – ganz nach dem Herzen des Königshauses gemodelt: in Selbstkontrolle geübt, mit Pflichtbewusstsein gesegnet. Als Eton-Zögling, Rugbyspieler, Jägersmann und künftiger Armeekommandant wurde er planmäßig der Prätendentenrolle zugeführt, die auf ihn wartet. Bis zum Ende seiner Studien in St Andrews/Schottland 2005 (wo er zwischen Kunstgeschichte und Geographie schwankte) genoss er Schonzeit; das hatten sich die Zeitungsverlage vom Palast abtrotzen lassen. Nun ist er „zum Abschuss freigegeben“ und wird kaum noch einen Schritt ohne Paparazzi tun können. Dann sind wohl tiefer schürfende Enthüllungen zu erwarten als jene vom Ökobauernhoflehrling William, der 2004 verriet, lieber untersuche er Schafe auf Fußpilz, als mit gekrönten Häuptern Umgang zu pflegen. Kurz darauf stoppte Heuschnupfen seine Karriere als Lands-Knecht.

Von anderem Kaliber geriet Harry Windsor (1984-). Bis zur Volljährigkeit führte der rothaarige Partyprinz ein normal-wildes Jungenleben mit genug Alkohol und Haschisch, zum 18. Geburtstag bekam er aber von der Queen sein eigen´ Wappen und versprach, künftig die Wohlfahrtsarbeit seiner Mutter fortzusetzen. Ergebnisse dieser (medial breit dokumentierten) Mühen: ein Film über Armut & Aids in Lesotho, etliche Club-Vorfälle in Volltrunkenheit, eine Faschingsparty im Nazi-Kostüm – bis er im Mai 2005 vom Papa für ein entbehrungsreiches Jahr (keine Drinks, angeblich) in der Militärakademie Sandhurst abgegeben wurde.