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Römer

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Chronik

Geschichtlicher Rückblick

Seit der Eisenzeit gab es Siedlungen am Unterlauf der Themse, wie Funde im British Museum beweisen. Auf die Kelten, die um 800 v. Chr. aus Gallien kamen, verweisen u.a. eine Erdfestung im Wimbledon Common und der Battersea-Schild im British Museum.

Doch da die Themse damals dreimal breiter war als heute, verzichteten die Kelten auf die Gründung einer Stadt. Das blieb den Söhnen Roms vorbehalten.

Römer ante portas

55/54 v. Chr. Julius Cäsar landet mit schmaler Mannschaft zweimal in Britannien, um keltische Stämme zu strafen, die oft in „seinem“ Gallien einfallen. Die Römer treiben etwas Handel, ziehen dann aber wieder ab. Siehe De bello gallico und Asterix bei den Briten.
43 n. Chr. Diesmal kommen die Römer mit einer Invasionsarmee, lassen sich an der Themse nieder, gründen Londinium und entreißen den Kelten weite Teile Südostenglands. Zur Hauptstadt ihrer Provinz Britannia machen sie Camulodunum (heute Colchester).

Londinium: Was suchen Elefanten an der Themse?

Eine Furt natürlich. Von einer Elefantengruppe begleitet, zieht Claudius anno 43 gen Britannien. Der römische Kaiser hinkt, stottert, leidet an Krämpfen; zu allem Überfluss gilt er als Intellektueller und damit als Zwischenlösung auf dem Thron, bis der richtige Kandidat gefunden ist. Also braucht Claudius dringend einen Triumph, um seine Macht zu festigen. Damit ihre Dickhäuter die Themse überqueren können, suchen Legionäre tagelang eine geeignete Stelle. Endlich findet man sie bei der Furt Llyn-Din und schlägt nahe der heutigen London Bridge eine Ponton-Brücke über den Fluss – die erste überhaupt. Am nördlichen Ende bauen die Legionäre mit Rüsselkraft ein Militärlager, etwa an der Stelle der heutigen Leadenhall. Aus Llyn-Din wird Londinium, und 43 geht als sein Geburtsjahr in die Geschichte ein. Britannien bleibt 367 Jahre lang römische Provinz, doch auf die nächsten Elefanten muss es 1768 Jahre warten.

60-61 Die breite Unzufriedenheit über die römische Ausbeutung auf der Insel macht sich gewaltsam Luft. Boadicca, Fürstin der Icener, führt einen Aufstand an, der erst Camulodunum in Brand setzt, dann Londinium. Angeblich werden hier so viele Siedler massakriert, dass heute in dieser Erdschicht nur Schutt und rote Asche zu finden sind. Aber das Imperium schlägt zurück: Suetonius Paulinus wählt mit römischer Feldherrenkunst einen Ort, wo er die zahlenmäßig überlegenen Gegner vernichten kann. Boadicca beendet ihr Leben durch Gift, die Römer errichten die neue Provinzhauptstadt um eine Erhebung am nördlichen Themseufer (Cornhill).

200 Londinium ist ein wohlhabendes Handelszentrum mit Basilika, Amphitheater, Forum und etwa 30.000 Einwohnern. Nach Römersitte dürfen viele Kulte mit ihren Tempeln um die religiöse Hoheit wetteifern. Um die römische colonia werden 6m hohe Festungsmauern gezogen, die bis zu 2,70m dick sind.