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Tate

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Tate Modern

Queen´s Walk, Bankside, SE1, T. 7887 8000. www.tate.org.uk. 500m sö von U Blackriars. So-Do 10-18h, Fr/Sa -22h. Eintritt frei, Sonderausstellungen 8-15 €. Führung frei, tgl. 11/12/14/15h. Audioguide 2 €, in vier Varianten.
Hierher! Als Tempel zeitgenössischer Kunst steht die Tate Modern in einer Reihe mit Centre Pompidou, MoMA in New York und Guggenheim Bilbao.

Gerade war das enorme Bankside-Kraftwerk von Giles Gilbert Scott, das die Stadt seit 1948 unter Strom gesetzt hatte, abgetakelt worden, als nebenan im vergammelten Viertel 1987 Bauarbeiten für das Globe anhoben. Da traf es sich gut, dass die Tate Gallery nach einem Standort für ihre ausufernde moderne Kollektion fahndete. Also ward das langgestreckte Gebäude an der Themse vom genialen Schweizer Architektenpaar Hertzog/de Meuron postmodern aufgepäppelt.

Unvergesslich gerät bereits das Entrée durch die enorme Turbinenhalle. Auch die Hauptgalerie ist mit 155m Länge und 35m Höhe nix für Kuschelfans. Komplett in Glas gehüllt, leuchten die obersten der sieben Geschosse nachts wie die Sonne von Southwark. Tagsüber winkt der zentrale Schornstein Betrachter herbei, und zwar sehr erfolgreich: Allein im Premierenjahr 2000 verzeichnete TM 5,2 Millionen Besucher, mehr als jedes andere Millennium-Projekt. Übertroffen wird diese Zahl seither nur vom Dauerbrenner British Museum.

Tate-Rundgang

TMs enorme Popularität könnte zum Teil auch an der Kunst liegen. Schließlich präsentiert diese Galerie alles, was sich im 20. Jh. Rang und Namen eroberte: ein Saal für Beuys, Giacomettis langgliedrige Wesen, Barnett Newmans Entdeckung der Vertikalen, Matisses monumentale Flachreliefs, Primitivismus-Ecke mit Epstein-Skulpturen und Gemälden u.a. von Picasso und Kirchner, Naturbeobachtung bei Monet, Cézanne, Richard Long und Dubuffet, neuer Realismus/Pop-Art mit Hockney und Oldenbourg, „subversive“ Objekte von Lucas und Gober, Surrealismus von Bellmer bis Dalí. Ihre Nischen finden auch Rothko, Pollock, Warhol.

Zeitübergreifend werden die Themen Stillleben/Objekt/Realität, Geschichte/Erinnerung/Gesellschaft und Nackt/Aktion/Körper angegangen. Wenn auch der besttrainierte Besucher mit seiner Kondition am Ende ist, setzen sich alle hin und schauen Film: Luis Bunuels Un chien andalou (1928) oder Fernand Légers Ballet mecanique (1924), das Eisenstein zum Meisterwerk erklärte: optische Effekte, Industrietöne, Musik vom Pianola.

Sonderausstellungen

Auch Tate Two wird Tates altem Spitzenruf bei Avantgardisten gerecht. Zuletzt ging es je vier Monate lang um italienische Arte Povera der späten 1960er, abstrakte Expressionisten der 1990er oder Kubismus und sein Erbe. 2004 wagte TM die erste umfassende Edward Hopper-Retrospektive weltweit seit 1979. In der Turbinenhalle kommt derweil jährlich eine neue Groß-Installation zum Zuge.

Pause. Legendär ist der Blick vom Restaurant Level Seven (T. 7401 5014. Tgl. bis 30 min vor Museumsschluss), dessen schwarz-weiße Nüchternheit von Conran stammen könnte. Ein Kultplatz für dinner am Fr. Das Café Level Two (T. 7401 5020. Tgl. 10-18h, Fr/Sa auch 18.30-21.30h. Gerichte 12-18 €) gewann gar schon Preise für die best-designte Inneneinrichtung. Seine Desserts sind ein Gedicht, die Aussicht ebenfalls keine üble, und die Bedienung überaus fix, was selbst den Mittagsandrang erträglich macht.

Tate-to-Tate. Alle 20 min pendelt ein Katamaran zwischen den Tate-Galerien (siehe Tate Britain).