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Buslinien

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Besondere Buslinien

Rundum sehenswert ist Linie 11, die einen tadellosen Ruf genießt, wenn man der Schriftstellerin Elisabeth Bowen glauben darf. Der Bus startet bei Shepherd´s Bush, worüber noch nie Schlechtes zu sagen war, streift die Bohème von Chelsea und nimmt Einkaufsbummler bei Peter Jones auf. Dann lässt er Pimlico hinter sich, bevor ein unzüchtiger Gedanke aufkommen kann, nickt Victoria und dem Parlament zu und steuert würdevoll durch Whitehall. Nach einer unvermeidlichen, aber kurzen Begegnung mit dem Laster entlang des Strand begibt er sich in die Liverpool St und durchquert die reizvollsten Ecken der City. Abgesehen von ihren moralischen Qualitäten führt die 11 also London at its best vor.

Linie 19, genannt class system bus, ist von Anziehungskraft, weil sie durch Wohngebiete aller Klassen führt. Beachtenswert sind auch die 8 (Bow – Oxford St – Victoria), die 15 zum Tower und die 24 von Hampstead zur Tate Britain.

Riverside Bus. Seit 2002 fährt dieser Bus tgl. 6-24h im 10-min-Takt von Covent Garden über South Bank, Waterloo, Bankside, London Bridge zum Tower Gateway. Besonders von touristischem Interesse.

Stationlink. Diese rot-gelben Expressbusse erretten Menschen mit Kindern oder viel Kegel. Auf Rundkursen tingeln sie wichtige Bahnhöfe ab: Bus 205 (tgl. 5-24h alle 15 min) von Whitechapel über Liverpool St, Angel, Kings Cross, St Pancras zum Euston Square, Bus 705 (tgl. 8-20h alle 30 min) von Paddington über Victoria, Waterloo, London Bridge zur Liverpool St. Es gelten Normaltarife und alle Travelcards.

Queuing: Was machen all die Menschen da?

Warten natürlich. An Londons 20.000 Bushaltestellen bleibt ehrliches Schlangestehen erste Bürgerpflicht. Wenn sich ignorante Ausländer bisweilen darum drücken, quittieren Londoner das nur mit einem Anheben der Augenbrauen. Man weiß ja, was von Menschen zu halten ist, die ein niederträchtiges Schicksal zum Leben auf dem Kontinent verdammte.

Dagegen schätzt sich ein Brite glücklich, wenn er eine Warteschlange (queue) vorfindet. Eine Supermarktkette unternahm 1999 den Versuch „Leere Kasse“. Durch den Einsatz zusätzlichen Personals wurde Kunden versprochen, dass sie gleich drankämen. Alles umsonst, meldete der Independent: „Keiner hatte mit der britischen Schafsköpfigkeit gerechnet“. Trotz freier Kassen steuerten die meisten Kunden in den 450 Supermärken auf Schlangen von Einkaufswagen zu, um zu tratschen, Einkäufe zu vergleichen oder vor sich hin zu dösen.