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Einleitung London

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Vorwort

Wie ein schreibender Kollege einmal richtig bemerkt hat, gibt es im Grunde nur drei Arten von Menschen: solche, die London abgöttisch lieben, solche, die es hassen wie die Pest; und dann sind da natürlich noch die bedauernswerten Geschöpfe, die diese Stadt überhaupt nicht kennen. London aber besucht zu haben und dann zu sagen: ‘Na ja!” – das gibt´s wohl so gut wie nicht.

Zu erstgenannter Spezies zählte schon der gute Heinrich Heine. Schrieb dieser doch 1827 von einem Aufenthalt in London nach Hause: ‘Ich habe das Merkwürdigste gesehen, was die Welt dem staunenden Geiste zeigen kann. Ich habe es gesehen und staune noch immer.”

Ganz anders Shelley, einer der ruhmreichsten englischen Lyriker, fraglos aber kein Freund Londons: ‘Ich stelle mir die Hölle als große Stadt vor, die viele Ähnlichkeiten mit London hat.” Nun denn!

Es fällt sicherlich schwer, von der britischen Hauptstadt nicht in der einen oder anderen Form eingenommen zu sein. Nur scheint es mir nunmal einfacher zu sein, seine Abneigung in Worte zu kleiden, als das ausdrücken zu können, was den besonderen und eigenartigen Reiz Londons eben ausmacht. Und so will ich dies hier auch gar nicht erst versuchen. Als künftiger Besucher Londons werden Sie schon wissen, warum sich nicht eher auf den sonnenüberfluteten Boulevards einer südlichen Metropole tummeln möchten. Falls nicht, so wird es Ihnen möglicherweise Theodor Fontane nahelegen können, meint dieser doch: ‘London ist London, und mit nichts zu vergleichen!”. Es bestanden also offenbar schon zu seinen Zeiten nicht nur einhellige Meinungen zu diesem Thema, sonst hätte dieser intelligente und wortgewaltige Mann die Lage bestimmt nicht solchermaßen kategorisch ausgedrückt.

Doch auch die Briten, und noch mehr natürlich die Londoner selbst, haben so ihre Probleme bei der Beurteilung ihrer Hauptstadt: bezeichnen die einen sie als schmutzigen, hektischen und lärmenden Moloch, so sehen andere hingegen London als hedonistisches Paradies, das einen rund um die Uhr mit Reizen, Unterhaltung und Vergnügen überflutet – gegen nicht wenig klingende Münze allerdings: das muß in aller Deutlichkeit gesagt werden. Wer in London, um´s mit George Orwell zu sagen, ‘down and out” ist, hat wirklich nichts von dieser Stadt, doch ‘down and out” ist man andererseits hier im Handumdrehen!

Dieser Führer wird helfen, derartige Erfahrungen zu vermeiden, so dass jeder auch bei einem längeren Aufenthalt das Angebot in all seinen Facetten auf möglichst preiswerte Art und Weise nutzen kann. Daneben wird er allen, die mit der Stadt noch weniger vertraut sind, mit wichtigen Hinweisen auch gleich ihren Aufenthalt richtig angehen lassen.

Dass viele Adressen in den Vorstädten angesiedelt sind, ist mit Bedacht geschehen, da London bei weitem nicht nur aus West End und City besteht, sondern in Wirklichkeit aus der Gesamtheit seiner rund 1600 Quadratkilometer, einschließlich der über sieben Millionen Einwohner: man muß sich daher schon auch einmal abseits der touristischen Trampelpfade bewegt haben, um diese Stadt wirklich verstehen zu können und vielleicht zu begreifen, was sie denn wirklich nun so faszinierend oder auch abstoßend werden läßt. St. Paul´s ist hierzu sicher wichtig, aber eben bei weitem nicht von entscheidender Bedeutung.

Bei der Neuauflage dieses Buches haben wir uns bemüht, auf dem aktuellsten Stand zu sein. Alle Preise geben mit der Zeit bei dem starken Preisauftrieb natürlich eher Preisrelationen denn absolute Zahlen an. Bei allen Adressen gilt es zu bedenken, dass Geschäfte, Restaurants und Kneipen heute neu eröffnen und morgen schon der Vergangenheit angehören können. Bevor also weitere Anmarschwege in Kauf genommen werden, besser erst anrufen.

Für Hinweise zu Änderungen und allem Neuem sowie Anregungen sind Autorin und Verlag infolgedessen immer dankbar.