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Verkehrsregeln

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Verkehrsregeln

Vorfahrt von rechts gilt nur dann, wenn zwei Fahrzeuge zur gleichen Zeit eine Kreuzung erreichen. Sonst lautet die Devise: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer zuerst an eine Kreuzung kommt, darf als erster weiterfahren. Man stelle sich das mal bei uns vor ...

  • Natürlich biegt man in Amerika auch amerikanisch ab. Das bedeutet, dass man beim Linksabbiegen den kürzesten Weg nimmt. Zwei Fahrzeuge, die links abbiegen wollen, fahren also voreinander vorbei und nicht umeinander herum. Dies ist unseres Wissens mittlerweile überall üblich bis auf Frankreich, wo die sich deshalb gegenseitig im Wege stehenden Schlangen von Linksabbiegern wundervolle Verkehrsstaus hervorrufen. Ach ja, die Kinder Decartes ...

  • In manchen Staaten, so etwa in Kalifornien, dürfen Rechtsabbieger an einer Kreuzung auch dann fahren, wenn die Ampel auf Rot steht. Finden wir gut und machen wir hier schon seit Jahren. Voraussetzung ist jedoch, dass man sich auf der rechten Spur befindet und wirklich gründlich schaut, ob der Weg frei ist. Prangt an der Ampel das Schild „No Red Turn“, müssen auch die Abbieger warten.

  • Auf die Autobahn sollte man so zügig wie möglich auffahren und vor allem niemals auf der Einfädelungsspur anhalten (Merge, verbinden, zusammenführen, also einmündender Verkehr). Bei einer Panne fährt man rechts ran, öffnet die Kühlerhaube und wartet ab. Schon bald wird sich die Autobahnpolizei des Havaristen annehmen. An einigen Highways stehen auch Notrufsäulen, mittels derer man Hilfe herbeiholen kann. Zahllose Parkplätze laden zum Pausieren ein.

  • Auf Interstates und Autobahnen haben Zufahrten von rechts entweder ein Halte- oder ein Vorfahrt-achten-Schild (Yield = nachgeben).

  • Kreisverkehr gibt es selten in den USA, außer im Osten. Wer als erster in den Kreisverkehr einbiegt, genießt Vorfahrt.

  • Allgemein gilt in den Staaten eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Auf den meisten Straßen liegt die Obergrenze bei 55 mph bzw. 88 km/h, auf den Interstates immerhin bei 65 mph. Seit 1995 legen die einzelnen Bundesstaaten die Geschwindigkeit fest, werden in der Regel aber wohl an die ehemals geltenden landesweiten Bestimmungen übernehmen. An diese Beschränkungen sollte man sich auch durchaus halten. Die Polizei ist nämlich ganz versessen darauf, ihre Sirenen aufheulen zu lassen, um einen armen Verkehrssünder zur Schnecke zu machen. In den Südstaaten machen sie sich ein besonderes Vergnügen daraus, solche Wagen anzuhalten, die in anderen Staaten registriert sind. Daran denken, dass die Polizeiwagen die Geschwindigkeit jederzeit ermitteln können, auch wenn sie einen selbst überholen.

    Da Lkws sich meist über Funk warnen oder Radarwarngeräte besitzen, hängen sich Schlaue einfach an einen schnellen Laster dran.

    Angehalten wird man übrigens immer von hinten. Ist schon ein mulmiges Gefühl, nachts von hinten von einem eigens dafür vorgesehenen Scheinwerfer angestrahlt aus dem Wagen steigen zu müssen, der Cop die Hand locker am Colt. Dazu dann auch noch die Schrotflinte zwischen Fahrer- und Beifahrersitz und die beiden roten Blinkleuchten: alles wie im Kino.

    Beobachtet haben wir mal folgendes: vier vermeintliche Spitzbuben wurden nachts angehalten. Zwei Streifenwagen hielten hinter dem Wagen in gehöriger Entfernung und strahlten ihn an. Obendrüber leuchtete ein Hubschrauber die ganze Szene aus. Dann mußte der erste aussteigen, langsam rückwärts, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, darauf niederknien und die Beine übereinander verschränken. Erst dann schloß einer der Beamten von hinten die Handschellen, während er mit den Füßen die verschränkten Beine einklemmte. Das Ganze unter dauernden Warnrufen, ja keine falsche Bewegung zu machen und alle beteiligten Polizisten mit der Waffe im Anschlag.

  • Stets darauf achten, wo man das Gefährt abstellt. „No Parking“ bedeutet Parkverbot, also niemals vor einer Bushaltestelle und vor Feuerwehrhydranten (fire hydrant) parken. Und gut die Straße merken, vor allem in größeren Städten, sonst wird man später ordentlich suchen müssen. Beim Parken parallel zum nichtabschüssigen Straßenrand weder Gang einlegen noch Bremsen anziehen. In den Großstädten stellt das Parken ein Problem dar. Da man ziemlich zur Kasse gebeten wird, ist es ratsam, das Park and Ride System zu benutzen. Große Parkplätze befinden sich an den Endhaltestellen von Bus und U-Bahn. Normalerweise sind sie auf den Stadtplänen eingezeichnet. Es empfiehlt sich jedoch, früh zu erscheinen, da sie flugs belegt sind.

  • Sollte ein Schulbus anhalten und Blinklicht einschalten, so haben der nachfolgende Verkehr und auch der in Gegenrichtung unbedingt anzuhalten. In diesem Fall einfach weiterzufahren, gilt als eine der schwersten Verkehrssünden.

  • Einfache Mittelstreifen dürfen überfahren werden, doppelte nie. Alkohol am Steuer wird teuer, trotz unseres wieder mal gelungenen Reims keine lustige Angelegenheit! Die Grenzen liegen zwischen 0,5 und 1 Promille.

    Rot an der Bordsteinkante bedeuet Halteverbot, Grün zehn Minuten Halten, Weiß fünf Minuten während der Geschäftszeiten, Gelb Lieferwagen, Gelb und Schwarz LKW-Ladezone.

    Zwei Rotblinkampeln in kleineren Ortschaften bedeuten: Anhalten, dann vorsichtiges Weiterfahren; Gelbblinkampeln: vorsichtiges Durchfahren.

    „BYP oder Bypass“ ist die Umgehungsstraße, „JCT“ (junction) die Kreuzung, Abzweigung bzw. Einmündung, „No U Turns“ heißt Wenden Verboten, „Ped Xing“ (pedestrian crossing) Fußgängerüberweg, „Soft Shoulders“ sind leider keine weichen Schultern zum Anlehnen sondern nur olle unbefestigte Seitenstreifen, in denen man versinken kann. „Toll“ deutet auf eine Mautstelle hin und nicht auf hemingwaysche Glocken.

    Ob man einmal eingefangene „Knöllchen“ o.ä. nun auch tatsächlich bezahlen soll, muß jeder selbst wissen. Wir selbst haben nie eine Mahnung zu Hause empfangen und können uns wegen des hohen Aufwandes kaum vorstellen, dass diese über Behörden zu Hause eingetrieben werden. Denkbar wäre es, dass versucht würde, unbezahlte Ordnungsgelder über die Mietwagenfirmen oder Drive-Away zu kassieren, aber es ist unwahrscheinlich. Man wird folglich also nur aufpassen müssen, nicht verkehrsbehindernd zu parken usw., weil dann Klammern angebracht oder der Wagen gar abgeschleppt wird, und darf alle Knöllchen ignorieren.

    Nur ganz schlichte Gemüter würden aber zwecks Verhandlung auf einen Polizisten zudackeln, der im Begriff ist, einen aufzuschreiben.