Toiletten
Toiletten
Die Benutzung öffentlicher Toiletten ist zumindest im Westen meist kostenlos. Leider sind die für Männer oft in beklagenswertem Zustand. Reinliche Örtlichkeiten findet das holde Geschlecht bei Tankstellen, Fast-Foods, und Welcome bzw. Visitor´s Centers. Anlaufstellen für Leute mit dringenden Bedürfnissen finden sich auch in Busbahnhöfen, Cafeterias oder Bürogebäuden. Wer sich der amerikanischen Prüderie anpassen will, fragt schamhaft nach dem ârestroomâ, etwas vornehmer nach dem âpowder roomâ oder neckisch nach dem âlittle girls´ roomâ. Andere - nicht gesellschaftsfähige - Bezeichnungen sind âthe Johnâ, âthe canâ, während die englische Entsprechung âthe bogsâ unbekannt ist. Übrigens: in Schwimmbädern beispielsweise kann es vorkommen, dass die Toiletten überhaupt keine Türen besitzen. Lustig, was?
Unmöglich scheint es zu sein, wie in weiten Teilen Europas zumindest geduldet, an etwas ruhigeren Ecken mal den Schlitz zu öffnen. Ein armer Leser, der sein Geschäft an einem Gebüsch bei einer Verkehrsinsel erledigte, fand sich bald von allen möglichen Wagen immmer und immer wieder umkreist, deren Insassen ihn mit unflätigsten Ausdrücken belegten. Mistkerle!
In New York wurden versuchsweise die ersten sechs (!) selbstreinigenden und vandalismussicheren Toiletten des Franzosen Jean-François Decaux aufgestellt, wie man sie z.B. aus Paris kennt. Welche Probleme ein derartiges Unterfangen im reichsten Lande der Welt darstellt, ist hierzulande unvorstellbar. Anwälte von Anrainern, die höhere Kriminalität befürchten, weisen darauf hin, dass die Aborte laut Gesetz kostenlos zugänglich sein müssen, was die Decaux-Modelle nicht sind, um Zerstörungen vorzubeugen. Behinderte klagen dagegen, da alle öffentlichen Neubauten auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sein müssen. Dies ist aber nur mit besonderen Magnetkarten möglich, um Obdachlose vom Nächtigen bzw. Nutten von der Arbeit dort abzuhalten. Ferner seien Behinderte doppelt benachteiligt, da aus Platzgründen nur wenige der geräumigen Behindertenklos aufgestellt werden können und die Benutzung von Magnetkarten sie zu Menschen zweiter Klasse degradiere.