Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Florida

Body: 

Florida

Bei jedem Glas Orangensaft ließ uns dieser Name zu Hause ins Träumen geraten. Er stand nicht nur für Sonne schlechthin, sondern rief noch eine ganze Reihe unterschiedlichster Bilder in uns wach, durch die Florida für uns zum Traumland wurde. Und dabei ist all das greifbare Wirklichkeit: märchenhafte Strände, Palmen wie aus dem Bilderbuch, Naturschutzgebiete, verrückteste Vergnügungsparks. Ach ja, die schöne Natur, das gilt natürlich nur sofern sie noch vorhanden ist, und das ist nicht mehr so viel ...

Das Art-Deco-Viertel Miamis wurde zum neuen Modemekka. Kein Klischee fehlt. Durchsichtige Badeanzäge oder Slips, die so richtig schön in der Pofalte verschwinden, Rollschuhe, Cocktails, Sonnenuntergänge und überall Grufties, ganze Heerscharen. Beeindruckend.

Und dann die Gegensätze: verschwenderischer Luxus und ein paar hundert Meter weiter gleich Slumquartiere. Miami-Nice liegt gleich neben Miami-Vice.

Ja, so mancher hätte wirklich besser nur von diesem mondänen Mallorcaersatz geträumt, so ein gewisser Georg Schell, der seiner Frau auf einem Parkplatz zu Hilfe eilen wollte und sofort von einem jugendlichen Gangster niedergeschossen wurde, ferner die Berlinerin Barbara Jensen-Meller, deren Wagen von hinten absichtlich angefahren wurde, und sie, nachdem sie ausgestiegen war, ihres Bargeldes beraubt, niedergeschlagen und vor den Augen ihrer entsetzten Kinder sowie ihrer Mutter überfahren wurde.

Die Bilanz hatte bis September 1994 im Großraum Miami zehn tote Urlauber, darunter vier Deutsche, betragen. Die Täter, 18 und 23 Jahre alt, wurden im Knast identifiziert, in dem sie wegen eines wenige Tage nach dem Mord erfolgten Raubüberfalls einsaßen. Heute tragen die Mietwagen deswegen zwar neutrale Nummernschilder, was aber, wie im Falle des Agraringenieurs U.W. Rakebrand ersichtlich, nichts hilft, wenn die Banditen – hier ein schwarzes Trio, darunter ein Mädchen und alle 19 Jahre alt – den Touristen bereits bei der Ausfahrt vom Betriebsgelände folgen.

Der Lufthansa wurde übrigens aufgrund des Protestes von Taxiunternehmern untersagt, ihre Kunden vom Flughafen zum Hotel zu bringen.

Die Verbrechensstatistik führt trotzdem noch Washington, nicht Miami, an.

Fünfunddreißig Milliarden Dollar Einnahmen durch den Fremdenverkehr jährlich, darunter durch 450.000 Deutsche, stehen auf dem Spiel. Fünfhundert Schnellklopsereien und Tankstellen, erkenntlich an einem Schild, fungieren als Anlaufstellen für Hilfesuchende.

Unerschrocken, wie wir sind, machen wir uns also auf zu dieser Landzunge, die sich dem Äquator entgegenzurecken scheint, um möglichst viel Sonne zu erheischen. Zudem bedeutet Florida im Sommer »Wintersaison«: die Hotels unterbreiten günstige Nebensaisonangebote, und die Autovermietungen sind so preisgünstig wie sonst nirgends. Das Auto stellt zudem das geeignetste Verkehrsmittel für eine Reise durch Florida dar.

Hier noch einige Vermieter von Wohnungen und Appartements:

  • Wander-Touristik: Pf. 59 24, 65049 Wiesbaden, T. 0611-173 334, Fax -377 301, vermittelt Ferienwohungen in Florida an der Golfküste, um St. Petersburg und Tiraverde.
  • Florida Holiday Ferienwohnungen: Schultheißstr. 34 a, 65191 Wiesbaden, T. 0611-501 040, Fax 95 05 900. Vermietung in Naples.
  • Capalbo: 4700 43th St. South, St. Petersburg, FL 33711, T. 0130-810635 (gebührenfrei), Fax 001-813-864-0477.