Das soziale Netz
Soziale Probleme bei Schwarzen und Portorikanern
Die Hispanics sind keine einheitliche Gruppe
Herausforderung für die Zukunft
Es ist zum Kopfzerbrechen. Warum haben all die Gesetze und Programme so wenig Erfolg? Warum sind ausgerechnet die Portorikaner, die seit hundert Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, und die in New York ebenso wie die Schwarzen mehr gefördert werden als viele andere im Rest des Landes, unter den Hispanics die am wenigsten erfolgreichen?
Häufig wird in diesem Zusammenhang auf eine verdeckte Form von Rassismus hingewiesen, die trotz der Änderungen auf dem Papier in den Köpfen geblieben sei. Eine andere Art von Interpretation sieht darin eine Folge des Schwunds an Arbeitsplätzen, die auch Geringqualifizierten eine Chance bieten. Was zweifellos zutrifft. Doch diese Erklärung ist dennoch unbefriedigend. Alle Amerikaner können nun bis zum Alter von 18 Jahren gratis zur Schule gehen, oder bis sie ihren Abschluß machen.
Es bleibt ein Rätsel. Warum zum Beispiel sind Asiaten bei Schülerwettbewerben meist an erster Stelle, obwohl viele Vietnamesen als boat people in die USA kamen und in Flüchtlingslagern lebten? Thomas Sowell hat sich mit diesem Phänomen befaßt. Er kommt zu dem Schluß, dass kulturelle Unterschiede sowie die Fähigkeit, Erfolgschancen zu erkennen und zu ergreifen, den Erfolg einiger Gruppen und das Scheitern anderer erklären.
Doch auch das für amerikanische Verhältnisse relativ bequeme soziale Netz von New York könnte als Ursache herhalten. So argumentiert zumindest Charles Murray in Losing Ground.
Man könnte auch annehmen, dass die Schäden, die durch drei Jahrhunderte von Sklaventum und Benachteiligung entstanden, schlimmer sind als zunächst gedacht, schlimmer noch als das Trauma, das die Juden in den Konzentrationslagern und die Vietnamesen und Kambodschaner in den Flüchtlingslagern traf.
Es scheint, als sei ein Einwanderer eher in der Lage, sich nach oben zu kämpfen, als ein gebürtiger Amerikaner, der arm ist. Zumindest spricht die Entwicklung in New York in den letzten Jahrzehnten dafür. Neue Einwanderer richten sich hier erfolgreich ein, während Schwarze und Portorikaner der unteren Schichten als Unheilsbringer betrachtet werden, die man von manchen Vierteln am liebsten fernhalten möchte. Siehe Howard Beach.
Werden wir in der Lage sein, dem entgegenzuwirken? Das ist die große Herausforderung der kommenden Zeit.