Vier Reisen hat Kolumbus gemacht, bei denen er - ungewollt - einen bis dato unbekannten Kontinent entdeckte. Eigentlich wollte er ja nur versuchen, auf westlichem Seeweg von Europa nach Ostasien zu gelangen. Da lag dann aber Amerika dazwischen. Um genau zu sein, stieß Kolumbus zunächst auf die karibischen Inseln San Salvador und Hispaniola, und in seinen folgenden drei Reisen landete er auf Jamaika, Kuba und kreuzte die Mittelamerikanische Küste entlang, um schließlich auch in Panama Station zu machen.

Die erste Reise galt lange Zeit als jene, die Kolumbus zum Entdecker Amerikas machte. Inzwischen weiß man, dass er nicht der erste europäische Entdecker Amerikas war. Die vierte und letzte seiner Reisen ist die Spannendste: 1502 reiste er zum letzten Male in die Neue Welt, noch immer auf der Suche nach einem Weg zum indischen oder chinesischen Festland. Vier Schiffe führte er mit sich, die "Capitana" die "La Gallega", die "Santiago de Palos" und die "Vizcaína".

Letztere ist der Auftakt zu dem Buch "Die letzte Reise". Jahrzehntelang war es Heerscharen von Tauchern nicht gelungen, eines seiner zurückgelassenen Schiffe an den Küsten der Karibik zu finden. Bis die "Vizcaína" Ende der 90er vorigen Jahrhunderts mutmaßlich in der Bucht von Nombre de Dios gefunden wurde. Klaus Brinkbäumer und Clemens Höges beschreiben ausführlich die verschiedenen Beteiligten an diesem Fund, der offiziell dem Schatztaucher Warren White zugesprochen wird. Dann folgen die verschiedenen Stationen von Kolumbus´ Seefahrt, wobei der Bericht eifrig zwischen den Ereignissen der letzen 20 Jahre und dem Ende des 15. Jahrhunderts hin und herspringt.

Etwas flapsig und ungewöhnlich ist der Stil der Autoren, beide Reporter des Spiegels und begeisterte Segler. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ist man jedoch gefangen von den spannenden Ereignissen die vor 500 Jahren statt fanden und die Welt dramatisch veränderten. Sehr lesenswert!

MM

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