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Pennsylvania Dutch Country

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Pennsylvania Dutch Country (Vorwahl: 717)

Land der religiösen Minderheiten

Um die Geschichte der Minderheiten in dieser Gegend, die immer wieder die Neugier der Touristen wecken, zu verstehen, muß man bis auf Ereignisse zu Beginn des 16. Jhs in Europa zurückgreifen. Nach der Reformation 1517 entstanden zahlreiche religiöse Glaubensgemeinschaften. Menno Simons wurde Anführer der Wiedertäufer, einer Gruppe, der sowohl katholische als auch protestantische Dissidenten angehörte, von denen die meisten zu Tode gefoltert wurden. Nach kurzer Zeit kam es unter den übriggebliebenen Mennoniten, welche die Bibel wortwörtlich verstehen, wegen unterschiedlicher Textauslegungen zu einer Spaltung.

Die neue Glaubensrichtung, angeführt von dem jungen mennonitischen Bischof Jakob Ammann, legte die Bibel noch orthodoxer aus, als es vorher schon der Fall gewesen war. Der endgültige Bruch mit den Mennoniten geschah gegen Ende des 17. Jhs, und die Anhänger der neuen Lehre wurden die »Amish« genannt. Als William Penn vom englischen König Karl II. die volle Macht über das Land erhielt, das später Pennsylvania heißen sollte, war es sein Ziel, diese Kolonien zu einer Zufluchtsstätte für Verfolgte und Unterdrückte und zu einem Ort religiöser Duldung zu verwandeln.

Die ersten Minderheiten machten sich 1663, nur ein Jahr nach William Penn, auf den Weg. Mennoniten, Moraven und Amish siedelten sich nach und nach in der Gegend an. Letztere kamen zu Beginn des 18. Jhs, und zwar hauptsächlich aus der Schweiz und der Pfalz. Alle diese Einwanderer wurden die Pennsylvania Dutch (»Dutch« ist offensichtlich das Wort Deutsch) genannt, stellen aber in Wirklichkeit eine Unmenge verschiedener religiöser Untergruppen dar, die allerdings alle gemein haben, dass sie die Bibel äußerst strikt auslegen, ein einfaches Leben führen und die moderne Gesellschaft ablehnen.